12. November 2014

Hausaufgaben

Es gibt so vieles zu erledigen, beenden oder anzufangen, doch ich kann mich nicht motivieren. 
Ich sitze jetzt seit vier Stunden an meinem Schreibtisch und lese Artikel, schaue mir Bilder an oder denke darüber nach was ich jetzt sinnvolles tun könnte. 

In 17 Tagen ziehen wir um und es ist eigentlich noch nichts gepackt oder vorbereitet.
Ich freue mich wirklich sehr auf die neue Wohnung. 
Unsere jetzige Wohnung ist wirklich groß, toll geschnitten und ich habe sogar mein eigenes Zimmer, aber richtig wohl habe ich mich hier fast nie gefühlt. 
Nun gut, die meiste Zeit die ich hier verbracht habe ging es mir auch sehr schlecht und sie wurde oft durch meine Angstzustände zu meinem persönlichem Gefängnis. 
Eine wirklich schöne Zeit verbinde ich mit diesen Wänden wirklich nicht. 
Die neue Wohnung ist kleiner, hat weniger Räume, aber ich habe mich auf Anhieb wohl und willkommen gefühlt. 
Sie ist hell und wird bestimmt sehr gemütlich. 
Ich sehe es als einen kleinen möglichen Neustart. 
Bildlich gesprochen werde ich mich fest mit beiden Füßen in die leere, alte Wohnung stellen und alles negative, schlechte und bedrückende von meinen Armen und Beinen schütteln. 
Ich werde die Augen schließen, tief einatmen und all den Groll, die Gefühlsleere und Ohnmacht auspusten. Dort lassen, mich symbolisch davon trennen und mit meiner neu entstehenden Kraft die neue Bleibe beziehen. 
Ich bin gespannt. 
Das Thema Veränderungen ist oft schwer, aber in diesem Fall ist es durch und durch eine positive Veränderung die hilfreich sein kann neue Wege zu beschreiten.

Tja und nun sitze ich hier und weiß nicht wo ich anfangen soll, das überfordert mich dann doch alles etwas. Einfach wahllos Dinge einpacken? Wo fange ich an? Was brauchen wir noch und was kann schon weg? 
Da würde ich mich am liebsten schon wieder ins Bett oder auf's Sofa legen und die Decke über den Kopf ziehen. 
Die Luft wird dünner und ich habe Angst zu versagen und zu enttäuschen-andere, aber auch mich. Struktur ist nicht meine Stärke und das muss ich gerade einfach mal so annehmen. 
Oh man, aber genau daran liegt es, das ich mich schlecht fühle. 
Ich denke ich muss gleich wieder zu 100%ig  funktionieren- jetzt wo es doch wieder besser geht. Doch nein, annehmen das es Dinge gibt die noch nicht gehen, oder nur an manchen Tagen funktionieren. Das ist es was ich akzeptieren muss. 

Meine Therapeutin hat bei der letzten Sitzung zu mir gesagt: "Und wenn Sie den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegen, dann ist das gerade so. Hören Sie auf, sich schlecht zu fühlen und sich Fragen darüber zu stellen, ob das nun gut ist oder nicht, richtig oder falsch. Es ist so und Sie müssen sich das Erlauben lernen."

Oh man, schwierige Hausaufgabe :)

11. November 2014

Veränderungen

Veränderungen, sie kommen im ganz großen Stil, unerwartet und mit voller Wucht, oder ganz still und leise.  
Wenn ich auf dieses Jahr zurück blicke, so war es für mich gespickt mit vielen großen und kleinen, schweren und verblüffenden Veränderungen. 
Anfang des Jahres war ich noch voller Hoffnung und Elan auf ein neues, besseres Jahr. 
2013 war für mich körperlich wahnsinnig anstrengend und ich war sehr viel krank. 
Ich hatte oft starke Schmerzen, dann der Gewichtsverlust, die vielen Ärzte und ratlosen und vor allem verurteilende Blicke. 
Zum Schluss die Reha, die eine weitere Unverträglichkeit zum Vorschein brachte, was begleitet durch Erleichterung aber auch weiteren Einschränkungen verbunden war. 
Dann der Umzug und ein neuer Job. 
Nun gut, 2014 sollte nun also definitiv besser werden, anders und aufregender. 

Puh, das wurde es dann auch.

Die erste Veränderung begann im Januar und das ganz leise in meinem Kopf. 
Ich fühlte mich langsam wieder bereit und hatte mich dazu entschlossen einen nächsten  Schritt zu gehen, vielleicht auch zu wagen und wieder als Pädagogin zu arbeiten. 
Ich begann zu planen, in meiner Phantasie, aber auch im realen Leben. 
Ich schaute mich gerade nach möglichen Arbeitsplätzen  um und teilte meine Entscheidung meinen Freunden, der Familie und meinem damaligen Chef mit.
Klar war ich auch verunsichert, doch ich wollte und brauchte eine Veränderung in meinem Leben.

Und dann BÄHM…da kam sie die nächste Veränderung und das mit voller Wucht. 
Der Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs.


Ich denke gerade viel über das vergangene Jahr nach und versuche ein Resümee zu ziehen. Aber ich glaube dafür muss ich das Jahr erst einmal verdauen. 
Und das ist wirklich eine sehr schwere Kost, manchmal kaum zu verdauen.  

9. November 2014

Alleinesein

Heute spiel ich nur die Spiele 
die ich selber mag 
heute wird nur das passieren 
was ich sag

Heute gibt's mal ausnahmsweise 
keinen Kompromiss 
denn heute gibt's nur einen 
und zwar mich!
Refrain: 
Alleinesein, Alleinesein 
Heute bin ich einfach mein 
in vertrauter Einsamkeit 
Alleinesein, Alleinesein 
Heute bin ich mir genug 
und das tut auch mal ganz gut
Alleinesein
Heute ist mir ganz egal 
was du wohl davon hälst
denn heute mach ich Urlaub 
mit mir selbst!
Refrain: 
Alleinesein, Alleinesein 
Heute bin ich einfach mein 
in vertrauter Einsamkeit 
Alleinesein, Alleinesein 
Heute bin ich mir genug 
und das tut auch mal ganz gut
Peter Heppner

7. November 2014

Und dann auf einmal 
wird dein Leben geschüttelt 
und auf den Kopf gestellt.

Erst einmal festhalten,
inne halten,
beobachten
und sich sortieren.