30. September 2014

Let's talk about

Ich versuche mich gerade daran zu erinnern wann ich meine letzte ambulante Therapiestunde hatte.
Ich glaube so ungefähr vor drei Jahren. 
Nach unserem Umzug in eine neue Stadt vor etwas mehr als einem Jahr habe ich bereits gemerkt, das sich meine Gefühlswelt auf den Kopf stellt und habe nach langem Suchen und Bitten einen Therapeuten gefunden. 
Doch diese vier Sitzungen zähle ich definitiv nicht zu meiner ambulanten Therapie Zeit dazu. 
Ich war ja froh etwas Erfahrung mit Therapeuten zu haben und konnte so relativ schnell feststellen, dass dieser Mann selbst in einer großen Lebenskrise steckt. 

In den 50 Minuten, die mir zur Verfügung standen habe ich von seiner Scheidung, seinen Kindern und seinen Geldnöten erfahren. 
Am Ende jeder dieser Sitzungen hat er mich dann gefragt ob wir noch eine zusammen rauchen gehen.

Puhhh...Er tat mir richtig leid und mein Helfersyndrom sprang vor Freude im Dreieck.
"Darf ich Hanna, darf ich?"

Ich habe es dann doch nach vier Sitzungen dabei belassen und meine in mir aufsteigenden Gedanken lieber wieder mit mir selbst ausgemacht. 

Was ja, wie man sieht mächtig in die Hose gegangen ist :-)

Nun gut, knapp 15 Wochen nach meiner stationären Behandlung war meine Krankenkasse ja so gütig und hat mir letzte Woche die fünf probatorischen Sitzungen genehmigt.

Es ist das erste Mal, dass ich eine Therapeutin über das Kostenerstattungverfahren gefunden habe. 
Von dieser Möglichkeit habe ich trotz jahrelanger Erfahrung erst in der Klinik erfahren. 
Naja, ist ja auch verständlich, das die Krankenkassen nicht Werbung für diese Möglichkeit der Hilfe machen. 
Lieber abwarten, Füße still halten, vertrösten und später die natürlich viel günstigere Variante des stationären Aufenthalts zahlen, weil man gar nicht mehr kann. 
Tz tz tz...manchmal verwirrt mich das System. 

So und heute 15 Wochen nach meiner stationären Therapie darf ich zu meinem ersten Termin. 
Super Nachsorge würde ich sagen.

Nun gut, ich bin super aufgeregt und freue mich darauf endlich los zu legen. 
Welche Erwartungen ich habe?
Ich möchte einen Gesprächspartner, der mich ernst nimmt, bei dem ich mich wohl fühle, der mir hilft auf Lösungen zu kommen, mir Dinge und Verhaltensweisen erklären kann, mir zuhört und bei dem ich lachen und weinen kann. 
Klingt doch romantisch, oder?

SIE hält sich heute recht ruhig im Hintergrund...
Ob ich sagen kann "Dir geht's ab heute an den Kragen?"
Ich glaube nicht, ich möchte Sie ja nur verstehen und über Sie reden. 

Let's talk about....


26. September 2014

Ich werde heute etwas kochen

Schon beim Aufstehen hatte ich dieses bekannte Gefühl.

Doch ich hatte mir ja vorgenommen es nicht mehr so wichtig zu nehmen und oft klappt es ja auch und es bleibt unterschwellig da, bricht aber nicht über mich ein.

Heute hat es nicht ganz geklappt.

Ich musste und wollte das Haus verlassen um einen Brief weg zu bringen und etwas einzukaufen, denn ich möchte meinem Schatz heute Abend gern etwas leckeres kochen.

Das fertig machen habe ich extra kurz gehalten und nur das Nötigste gemacht um für die Außenwelt annehmbar zu sein. Für duschen und langes zurecht machen fehlte mir die nötige Kraft und die brauchte ich sicher für mein Vorhaben.

Also schnell die verschmierte Schminke um die Augen abmachen, die Wollmütze aufgezogen (Gott sei Dank ist es nicht mehr so heiß, das man eventuell merkwürdig angeschaut wird, weil man bei dem Wetter eine Mütze trägt- Haare waschen wäre einfach zu anstrengend!) den schlabber Pulli unter der Jacke versteckt und los geht’s. 

Die Autofahrt ging noch ganz gut. Die längeren Ampelpausen sind hervorragend dafür geeignet kurz die Augen zu schließen und tief ein-und aus zu atmen.

Auf dem Parkplatz angekommen habe ich es schon kommen gefühlt.
Das klopfende Herz, leichter Schwindel, schwitzige Hände und schneller Atem. 
Scheiß egal, ich zieh das jetzt durch, der Brief muss zur Post und ich will verdammt noch mal etwas für dich kochen!

Doch schon die ersten Schritte fallen mir schwer… Ich ignoriere es, naja ich versuche es zumindest, denn das passt mir gar nicht.
Den Brief gebe ich ab, dann geht’s durch die Schranke in die Gemüseabteilung. 
Paniermehl, ich brauche Paniermehl. 
Es ist relativ viel los. 
Die Menschen nehme ich nur noch schemenhaft wahr. Ein Mitarbeiter studiert mit einem Kugelschreiber im Mund die Angebote. 
Eine Frau mit Kind im Einkaufswagen läuft an mir vorbei.

Ich komme ins Stocken, kann mich nicht mehr richtig auf die einzelnen Schritte konzentrieren. 
Scheiße, es geht los und ich kann es dieses Mal leider nicht aufhalten. 
Wo kann ich hin, wo ist weniger los? 
In die Getränkeabteilung? 
Ein kurzer Blick in diese Richtung zeigt mir viele durstige Menschen. Keine Option.
Meine Augen füllen sich und ich greife zu meinem Handy. 
„Hallo Maus ich bin es…Du musst mal kurz mit mir reden…“ 
Dann laufen sie, die Tränen während ich auf die Maggi Tüte im Regal starre.

Ich stehe bei Edeka im Gang bei den Maggi Tüten und heul…na klasse!

Zehn Minuten stehe ich so vor dem Regal, heul und höre dir zu. 
Mein Atem beruhigt sich langsam wieder und auch ich bin in der Lage zu sprechen. 
Ob ich beobachtet werde kann ich gerade gar nicht wahrnehmen. 
Ich stehe einfach nur da, versuche meine Füße auf dem Boden zu spüren und lausche deiner Stimme, die mich langsam aber sicher wieder zurück holt.

Ich beginne unter laufenden Tränen mit dir gemeinsam am Telefon die Dinge zu besorgen, die ich zum kochen brauche, denn ich sehe es nicht ein den Laden unverrichteter Dinge zu verlassen.
Du gibst mir die nötige Unterstützung dafür. 

Paniermehl, Sauce zum anrühren aus dem Maggiregal .
Ich finde sie relativ schnell, habe ja auch lange genug darauf gestarrt.
(Humor zu haben ist eine gute Medizin!)

Und dann brauche ich noch Fleisch. Mist, ich mag nicht das abgepackte kaufen, sondern möchte es von Tresen. Oh mein Gott ich sehe bestimmt fürchterlich und total gestört aus…
Egal, wir machen das jetzt. Punkt!
Ich werde in der Tat etwas unsicher angeschaut, wie ich da so stehe mit meinem Handy am Ohr, Fleisch bestellend und mit laufenden Tränen.
Aber Hey, ich habe bekommen was ich wollte.

So nun ab zur Kasse. Mist mein Geld reicht natürlich nicht. Das Fleisch ist teurer als gedacht. Moment, wenn ich überlege, dann kann ich das Paniermehl mit Karte bezahlen, genau so viel müsste noch auf meinem Konto sein und dann kann ich das Fleisch bar bezahlen, das müsste funktionieren.

Mittlerweile ist es auch egal wie ich auf meine Mitmenschen wirke, der Zug seriös zu wirken ist für heute abgefahren.

Ich frage eine an mir vorbeilaufende Mitarbeiterin ob es möglich wäre vier Euro mit der Karte zu zahlen. Sie beantwortet diese Frage zu meinem Erstaunen völlig normal mit einem „Ja, natürlich, kein Problem“, lächelt und geht weiter.

Kurz vor der Kasse verabschiede ich mich von meiner Retterin am Telefon, bezahle meinen Einkauf mit Karte und Bargeld und gehe zum Auto.

Eingestiegen, völlig erschöpft aber stolz auf mich es trotzdem geschafft zu haben gebe ich ein lautes „Puhhh…“ von mir.

Das war mein Freitagvormittag.

Mein Körper schreit danach sich jetzt etwas hin zu legen, aber danach liebe Leute werde ich etwas kochen, denn ich habe es geschafft heute einkaufen zu gehen!  

24. September 2014

Wollen wir tauschen?

Kann seit einigen Tagen schon wieder so schlecht einschlafen.
Liege wach und starre in die Dunkelheit. 
Schließe ich die Augen, so schreien meine Gedanken mich an.

Hannaaaaa….Warum schläfst du noch nicht? Kannst wohl nicht schlafen was? Muss es nicht langsam mal besser werden? Wie lange soll das noch so gehen? Ist das  jetzt nur eine kurze Phase, oder muss ich mir jetzt wieder die Nächte mit dir um die Ohren schlagen? Ja ich weiß, dein Körper ist erschöpft und müde, aber mich beschäftigt doch noch so viel. 
Können wir das nicht erst einmal klären?

Ja gut, diese Nacht hast du gewonnen. Ich habe mich nach einigen Versuchen dazu entschlossen wieder auszustehen.

Ich habe einen Satz im Kopf, der mich seit einigen Tagen beschäftigt und den ich nicht verdrängen kann. 

„Ich fühle mich wie eine Versagerin.“
Großer Aufschrei….

Nein ich weiß, das ich keine Versagerin bin.
Habe ich ja auch nicht geschrieben. Ich fühle mich wie eine. 
Das macht einen großen Unterschied. 

Und da ist der allbekannte Satz… 
Das was ich denke/weiß und das was ich fühle/empfinde bekomme ich nicht in Einklang.

Natürlich habe ich in meinem Leben schon viel erreicht, das streite ich auch gar nicht ab, aber was ist mit dem Jetzt?

Sagt man nicht immer lebe im Hier und Jetzt?!
Dieser Satz wurde uns selbst in der Klinik immer wieder eingetrichtert!
Lebe achtsam im Hier und Jetzt!
("Achtsam sein" ist im Übrigen mein persönliches Unwort des Jahres!)

Ja scheiße, im Hier und Jetzt geht’s mir gerade echt mies und dann darf ich das nicht sagen?
Im Hier und Jetzt habe ich keinen Job, kein Geld, wenig Selbstbewusstsein, unregelmäßigen Schlaf, Versetze Kaffeedates weil ich es nicht aus dem Bett schaffe, habe Hunger weil ich keine Lust habe zu kochen, habe Kopfschmerzen weil ich den ganzen Tag vor dem Fernseher sitze und nicht raus gehe, fühle mich schlecht weil ich selbst für dich gerade nicht anders sein kann. Ich finde das gerade echt scheiße!

Und dann muss ich hören, dass es Menschen gibt die sagen
 „ So viel Freizeit wie du hätte ich auch gern“

Entschuldigung, darf ich kurz mal ausrasten?

Wir können gerne tauschen. 
Ich habe wieder einen Job, verdiene mein eigenes Geld (und muss meinen Partner nicht um zwei Euro bitten, damit ich mir einen Kaffee in der Stadt leisten kann. --- Ist ja auch gar nicht erniedrigend! ) 
und habe dafür weniger Freizeit. 
Schlechte Tage und auch mal eine Beziehungskrise?
Kein Problem. Das gehört ja dazu.

Du dafür wachst dann ab jetzt jeden morgen (wenn du es denn erst mal geschafft hast einzuschlafen) mit einem echt miesem Gefühl auf. 
Du schaust in den Spiegel ( wenn du es denn überhaupt schaffst an diesem Tag das Bett zu verlassen) und siehst ein fahles Gesicht mit leeren, traurigen Augen und fettigen Haaren. 
Du hast eigentlich Hunger, aber Frühstück machen ist echt zu anstrengend. 
Oh, da fällt dir ein du bist ja heute eigentlich mit einer Freundin zum Kaffee verabredet. Scheiße, das ist ja schon in einer Stunde und du müsstest definitiv vorher duschen, denn du stinkst wirklich fürchterlich. 
Und dann….oh mist, jetzt hast du eine halbe Stunde ins Leere gestarrt in der Hoffnung das du gleich geduscht bist. 
Hat nicht geklappt. 
Das mit dem date wird jetzt nichts mehr, aber was jetzt? 
Anrufen? Nein, das ist dir viel zu unangenehm.
Eine Nachricht schicken ist zwar unpersönlicher, aber das könntest du machen. 
„Hey, sorry mir ist echt was voll wichtiges dazwischen gekommen, wir müssen unser Treffen verschieben.“ 
Du fühlst dich soooo schlecht dabei, aber sollst du die Wahrheit schreiben? 
„Tut mir leid, ich habe es nicht geschafft mich zu waschen.“  
Tja und dann merkst du wie unfähig du bist.


Aber was beschwere ich mich denn? Ich habe doch Freizeit im Gegensatz zu dir. 
Tut mir leid, habe ich vergessen. 

So, mal kurz wütend gewesen.
Vielleicht kann ich jetzt schlafen :)
Gute Nacht 

22. September 2014

Das sind wir

13 Wochen…ist das jetzt eine lange Zeit oder war das gerade alles erst? 

Wie ich da mit meinen gepackten Koffern vor dem Eingang stand, Tränen in den Augen, voller Freude, Zweifel, Angst und Unsicherheit was nun kommt….
Ihr habt mich nach Draußen begleitet, habt zum Abschied gewunken oder seid schnell wieder rein gegangen um die Fassung zu wahren.

Gestern, 13 Wochen später saßen wir nun das erste Mal wieder zusammen.

„Hey, wie geht’s dir?“
„Gut“
Ein kurzer Blick und großes Gelächter…Danke dafür!

Genau das ist es,  was ich an euch so mag.
Kein Verstecken (auch nicht möglich wenn man es ernsthaft versucht!), keine Lügen oder Ausreden. 
Ich darf einfach auf diese Frage antworten: „Nein, mir geht’s nicht gut.“ 
Und keiner schaut verwirrt oder beschämt, sondern es ist einfach eine Tatsache, die hingenommen wird. Danke!

Es tat gut euch wieder zu sehen und eure Geschichten zu hören und meine zu berichten.
Sie sind alle so unglaublich unterschiedlich und erzählen von Erfolgen, Versuchen, vom Scheitern, Kämpfen, Veränderungen, von Angst, Mut und vom einfach wieder funktionieren.

Und all das ist in meinen Augen gut und tut gut! 
Ihr bekämpft eure Angst und probiert neue Sachen aus.
Oh ja, auch ein Leben ohne Arbeit kann die Zeit manchmal knapp werden lassen. Es gibt so vieles zu entdecken, auszuprobieren und kennen zu lernen.

Ihr geht wieder arbeiten und müsst feststellen das es zu früh war und geht  wieder einen Schritt rückwärts, weil ihr wisst das es auch gleichzeitig der Schritt nach Vorne ist.

Ihr habt euch entschieden euch zu verändern und den Arbeitsplatz zu wechseln…und das erfordert so viel Mut!

Ihr habt Briefe an eure Lieben geschrieben und für manche ist der Stift und ein Blatt Papier die Therapie.

Und Hey…ihr müsst sogar feststellen das ihr mit Hilfeangeboten überschwemmt werdet.  Ja klar, ein früherer Zeitpunkt wäre durchaus hilfreicher gewesen, aber was wollen wir verlangen?
Hilfe zu bekommen, wenn man sie braucht ist schon ein Privileg das nicht jeden, oh sorry wohl fast niemandem gegönnt ist. 
Aber wir sind jetzt ja Gott sei Dank stabil… :)

Bei vielen von euch entwickelt sich „das Leben“ und ihr kämpft, beweist Mut, Kraft, Durchhaltevermögen, trotzt der Angst die euch hindern möchte und durchbrecht Gewohnheiten.

WOW

Doch auch die Angst, Trauer und Verunsicherung ist in euern Augen zu sehen. Und ich glaube genau dieser eine Blick ist für viele nicht zu erkennen. 
Doch wir können ihn sehen diesen Schimmer der uns begleitet. 
Wir können ihn bei uns erkennen und wissen ihn zu deuten. 
Wir nehmen ihn war und ernst.

Mir ist auch etwas anderes klar geworden! 
Wir haben etwas, was andere nicht haben. 
Wir sind ehrlich und können uns nicht hinter Floskeln verstecken.  
Ja, das ist manchmal schwer, aber ich finde es ist etwas sehr wertvolles.

Jeder wird so angenommen wie er ist und keiner versucht den anderen in eine Form zu pressen die ihm gerade genehm wäre. 
Wir dürfen so sein wie wir sind und ich sage euch, wir sind nicht anders als der Rest, oder „die Anderen“, wir sind nur ehrlicher, vielleicht verletzlicher, aber macht das einen großen Unterschied? 
Ich finde nicht. 
Und das zeigt mir doch nur, dass wir eigentlich nur anders sind, weil wir etwas haben, was die anderen nicht haben und das ist doch ein Vorteil, oder nicht?

Ich finde uns prima und bin jetzt gerade stolz darauf so zu sein wie ich bin.  

Denn das bin ich 
und mein Leben mit Depressionen. 
Punkt!








20. September 2014

Der erste Tag

Morgen treffe ich mich das erste Mal nach 13 Wochen mit ehemaligen Patienten aus der Klinik. 
Aus diesem Grund kreisen die Gedanken heute um meine Klinikzeit...

Der erste Tag...

Ich sitze mal wieder im Wartezimmer. Dieses Mal bei meinem Psychiater. 
Nach zwei Stunden Wartezeit schaue ich auf mein lautlos gestelltes Handy. 
Ein Anruf in Abwesenheit. 
„Was ist das für eine Nummer? Wer war das? War es was wichtiges?“ 
Die Vorwahl kenne ich nicht. Google sagt „Bad Bramstedt“ 

Mein Herz klopft schneller. Oh mein Gott, es war die Klinik.
Geht es schon bald los? Haben die einen freien Platz? 
Ich bin ganz aufgeregt. Ich schaue noch einmal auf den verpassten Anruf…es ist erst 6 Minuten her. 
Schnell gehe ich aus der Praxis in den Flur und wähle die Nummer. 
Besetzt…wieder besetzt…wieder besetzt…wieder besetzt… 

Ich gehe zurück ins Wartezimmer. Scheint als ob ich noch nicht aufgerufen wurde. 
Ich kann es auf meinem Stuhl nicht aushalten. Ich gehe wieder in den Flur. 
Mein Handy habe ich bereits auf Vibration gestellt. 
Wieder wähle ich die Nummer, besetzt. Wieder und immer wieder. 
Ich versuche es ein letztes Mal. 

Es klingelt, die Leitung ist frei. „Schön Klinik Bad Bramstedt“ 
„Sie hatten mich angerufen?“ Mein Herz hüpft vor Freude, Angst und Aufregung. 
„Ja, wir hatten kurzfristig Kapazitäten frei, aber nun ist der Platz schon vergeben. 
Wir konnten Sie nicht erreichen."

Ich muss schlucken. Der Platz wieder weg, nach sechs Minuten? 
„Ok danke.“ 
Ich gehe zurück ins Wartezimmer. 
Ab jetzt gibt es kein Halten mehr, die Schleusen sind geöffnet. Die Tränen laufen mir über das Gesicht, total unkontrolliert. Ich kann sie nicht mehr unterdrücken.

Ich bin so enttäuscht und traurig. 
Ich treffe mich mit einer Freundin zum Kaffee trinken.
Der Nachmittag vergeht…Das Telefon klingelt an diesem Tag erneut.

„Schön Klinik Bad Bramstedt, sind sie spontan Frau Lüth?“ 
„Ja“ „Können sie morgen früh anreisen?“ 
Puhhh….  
Durch die Stadt geirrt, Zahnpasta und Duschgel gekauft, meinen Schatz, Bente und Mama angerufen und Klamotten gepackt.

Der nächste Tag begann damit, das meine Nacht um 4 Uhr beendet wurde. Warum also lange quälen mit hin und her wälzen? 
Aufgestanden, Kaffee gekocht und noch mal an die Nähmaschine gesetzt. 
Über Facebook und Whatsapp noch ein paar wichtige Menschen von meiner bevorstehenden Abreise informiert, die letzten Telefonate getätigt, Klamotten in den Koffer geworfen…

“Als ob ich meine Klamotten in den Koffer werfe, tz tz tz…sorgfältig zusammengelegt!“ 

Gegen 10 sind wir los gefahren. Die Fahrt über haben wir kaum miteinander gesprochen und ich hatte auch immer die leise Bitte, das er mich nicht fragt ob ich aufgeregt bin oder so. 
Ich glaube dann wäre ich in Tränen ausgebrochen.

Nun ist es fast 19.30 Uhr, ich sitze auf dem Bett und habe meinen ersten Kliniktag hinter mir. Ich bin fix und fertig, verheult und müde.

Meine erste Kontaktaufnahme mit einer Mitpatientin.  
Sie schenkt sich einen Kaffee ein. Es ist der letzte und sie stöhnt, denn eigentlich müsste sie jetzt einen neuen kochen. 
Was mache ich? 
„Lass, ich koche gleich einen neuen."
 „Hast du es nicht weit zum Zimmer?“ 
(Es muss neues Wasser aus dem Zimmer geholt werden) 
„Ich habe eh nichts vor“ antworte ich.  
Ich habe es weiter zu meinem Zimmer aber egal man will ja einen guten Eindruck bei den Patienten machen. 
Im gleichen Moment habe ich gedacht 
„ Das ist wieder typisch für dich“ 
Immer gleich HIER schreien. 
Ich mach das für dich! 
Kein Problem!
Das mache ich doch gerne!

Es ist zwar nur ein blöder Kaffee, aber er steht für so vieles anderes.

In meinem Zimmer halte ich es kaum aus. 
Auf der einen Seite kann ich die Menschen um mich herum kaum ertragen, möchte am liebsten allein sein, aber im Zimmer ist der Druck zu groß. 
Die Wände hindern mich am atmen.
Die Menschen hier sind sehr nett, aber es fällt mir schwer sie an mich heran zu lassen. 

Wieder die bekannten Ängste: 
Wie wirke ich? 
Was wird über mich geredet? 
Was wird über mich gedacht? 
Wenn sich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich mich dann anders verhalten? 
Würde ich die gleichen Dinge sagen? 
Wie wird es nach Ablauf meiner Zeit sein?
Werde ich einige Dinge bereuen? 
Hätte ich etwas besser machen können? 

Ach Hanna, da sind sie wieder, die 100% bei denen du beginnen möchtest. 

Jedem anderen könnte ich mal wieder besten Ratschläge geben: 
„Mensch, du musst doch erst mal ankommen. 
Bist doch gerade erst angereist. 
Das ist völlig normal. 
Das ging jedem hier so. 
Gib dir ein paar Tage Zeit. 
Das läuft sich schon zurecht. 
Bla bla bla…"

Leck mich am Arsch es ist schwer! 
Und das es anderen auch so ging macht es für mich ja nicht erträglicher.

Ich könnte gut mal in den Wald gehen und laut schreien. 
Mit voller Kraft den Druck weg schreien. 
Das Leben spielt da  Draußen und ich sitze hier gefangen in mir selbst und nichts als Traurigkeit.
Diese tiefe, tiefe Traurigkeit, die dich lähmt, dir jeden Schritt wie Blei an den Hacken klebt. Du möchtest einen Fuß vor den anderen setzen um voran zu kommen. 
Um dem Leben wieder entgegen zu gehen, doch dein Fuß ist schwer und es kostet  dich ungemein viel Kraft ihn abzuheben. 

Ich könnte gerade kotzen. 
Warum? 
Warum verdammt? 
Ich habe keine Lust mehr. 
Es ist so anstrengend und ich habe ständig Angst davor Fehler zu machen. 
Ich möchte an mir arbeiten, doch ich habe kaum noch Kraft um mich aufzuraffen. 
Die ganzen Dinge wieder und wieder durchkauen, zu diskutieren, zu besprechen immer und immer wieder. Und wofür? 
Das ich vielleicht wieder in der Lage bin ein Jahr zu arbeiten und dann wieder am Ende meiner Kräfte bin? Ich weiß es nicht. 
Und wenn ich mir diese Zeilen an einem Guten Tag durchlese schüttel ich wahrscheinlich mit dem Kopf und denke 
„Mein Gott, man kann es auch übertreiben!“

Aber jetzt momentan, gerade jetzt empfinde ich so und ich empfinde Wut. 
Ja Wut! Und das empfinde ich wirklich selten, doch so langsam empfinde ich Wut, Hilflosigkeit und tiefe Trauer.

Doch ich bin auch einfach nur unendlich dankbar für diesen Platz.
Die Chance darauf etwas erreichen zu können, auch wenn es vielleicht nur kleine Schritte sind die gegangen werden können. 



17. September 2014

Heimweh

Seit dem ich aus der Klinik zurück bin habe ich in den letzten Tagen das erste Mal wieder Heimweh empfunden. 

Die ersten Wochen zu Hause wollte ich einfach immer nur weg. 
Weg von meinem Bett, meinem Sofa und den Wänden, die mich so sehr gefangen hatten. 
Ich war zwischen ihnen eingesperrt und konnte die Tür nicht finden. 
Zum Schluss hatte ich ja nicht einmal mehr die Kraft den Ausgang zu suchen.
Ich lag da, mit meinem flachen Atem und wartete... Worauf? Gute Frage...wahrscheinlich darauf, dass es irgendwann einfach aufhört... Aus welchem Grund auch immer...

So ein erdrückendes Gefühl, gefangen in den eigenen vier Wänden. 
Das Heim, welches dir eigentlich Schutz und Erholung bieten soll.
Ein Gefängnis in dem selbst das Atmen schmerzt.

Und dann soll ich mit der Kraft, die ich in der Klinik acht Wochen lang hart erkämpft habe zurück? 
Wo ich es doch geschafft habe sie endlich zu verlassen und mehr als die verbrauchte dicke Luft in ihr zum überleben zu inhalieren? 

Jetzt gerade wird mir das alles klar... heute genau 12 Wochen später.

Ich war so enttäuscht von mir. 
Acht Wochen von Zuhause weg, mit mir und IHR auseinandergesetzt, gelacht, geweint, verloren, nachgefragt, gewonnen, gekämpft, erkannt, verarbeitet, hinterfragt, zugehört, geschrien, bewegt, verstanden...dazugelernt...

Und nun komme ich nach Hause und wo ist all das geblieben?

Die vier Wände waren noch immer da und wirkten genau so bedrohlich wie zuvor. 
Ich habe das alles nicht verstanden und war so unendlich traurig über die ganze Situation. 
Der Kampf wirkte auf einmal wieder so unnütz und zum verlieren verurteilt. 
Jeden Tag verließ mich mehr und mehr die Kraft, die ich doch so mühsam erkämpft hatte. Die Luft wurde wieder dünner und das Bett lockte mich doch einfach die Decke über den Kopf zu ziehen um nicht zu sehen was da gerade passiert. 
Es war kaum auszuhalten und aus diesem Grund musste ich meine Sachen packen und gehen. 
Viele haben das nicht verstanden und gesagt...

"Hanna du kannst nicht weg laufen" 
"Nur weil du nicht mehr zu Hause bist sind deine Probleme nicht weg" 
" Du musst dich damit doch auseinander setzen" 

Natürlich habe ich das auch gedacht, aber ich habe auch gefühlt, dass es mir gut tut. 
Ich hatte wieder die Kraft zu atmen, ohne das mein Brustkorb sich zuschnürt. 
Ich konnte andere Menschen und die Natur wieder wahrnehmen und mich zusammen mit ihnen erleben. 
Ich habe mich viel über SIE unterhalten und oft gegrübelt ob allein oder gemeinsam mit anderen, doch es war etwas anderes. 
Es ging nicht 24 Stunden lang nur um "die kranke Hanna" 
Ich wurde auch mal wieder nur als Hanna gesehen und nicht "die depressive Hanna" 
Und genau das habe ich wohl gebraucht. 

Wieder zu Hause angekommen ging es mir besser. Die Wände wirkten lange nicht mehr so bedrohlich auf mich und die Tür, der Ausgang aus diesem Heim war für mich wieder leichter zu finden. Ich konnte die Wohnung  verlassen aber auch wieder zurückkehren. 

Am Freitag habe ich dann erneut meine Sachen gepackt in voller Vorfreude auf dieses gute Gefühl weg zu sein. Doch es kam nicht. 
Nach der ersten Nacht wachte ich auf und fühlte mich tief traurig und verloren. 
Ich fing an zu weinen und war zunächst sehr verunsichert und konnte mir gar nicht erklären woher diese Traurigkeit kommt...
Doch dann fühlte ich es plötzlich....Heimweh...
Ich spürte Heimweh.
Und so verwundert ich über dieses Gefühl zunächst war, wurde mir auf einmal ganz warm ums Herz. 
Klingt so als ob es aus einem billigem - wie sagt man- Groschenroman- stammt :) 

Aber genau das habe ich gefühlt und jetzt bin ich wieder zu Hause und froh hier zu sein. In meinen eigenen vier Wänden, die mir wieder Schutz bieten und nicht nur noch eine Bedrohung darstellen. 


12. September 2014

Aus dem Kopf geschrieben

Es ist merkwürdig, ich war nie die große Schreiberin. 

Ich habe es sogar eher gemieden, da ich sehr unsicher bin mit dem was ich verfasse. 
Zum einen ist meine Rechtschreibung wirklich miserabel.

- Ein hoch auf dieses automatische Rechtschreibprogramm! –  :D

Und zum anderen ist natürlich immer die Unsicherheit nach dem Inhalt präsent. 
Sei es in der Schule gewesen oder im Beruf. 
Ich hatte und habe immer Angst davor nichts „schlaues“ zu schreiben. 
„Oh mein Gott, wenn das andere Menschen lesen, dann merken sie bestimmt, wie dumm ich eigentlich bin.“ 
Berichte, Aufsätze oder andere Texte habe ich sehr oft von meiner Mutter korrigieren lassen. 
Manche Berichte habe ich zum größten Teil nicht einmal selbst verfasst, sondern entsprungen ihrem Wissen. 
Ich habe wirklich tolle Aufsätze abgegeben und tolle Noten dafür erhalten, doch einige waren  nicht ausschließlich von mir. 
Ich war meiner Mutter für diese Unterstützung wahnsinnig dankbar, denn ich glaube, dass ich einige Noten ohne sie niemals so erhalten hätte. 

Wenn ich heute, gerade jetzt das erste Mal- darüber nachdenke, bin ich vielleicht auch deshalb manchmal etwas unsicher. 
Denn was wäre aus mir geworden, wenn ich all diese Unterstützung nicht erhalten hätte? Würde es einen Unterschied machen? Wäre ich in der gleichen Situation wie jetzt? 
Würde ich meinen Worten/Gedanken mehr vertrauen? 
Oder ist das alles Quatsch? 
Wenn ich die letzten Zeilen so lese, dann überkommt mich wieder ein dunkles Gefühl. 
Wie kann ich nur die Schuld für mein „Versagen“ bei anderen suchen? 
Und dann auch noch bei meiner Mutter? 
Die Person in meinem Leben, die das Wichtigste für mich ist? 

Ich sollte mich schämen… 
(Sie sagt: "Du solltest dich schämen")

Da ist er wieder, der Klos in meiner Brust, der mir die Luft zum atmen nimmt. 
Das schlechte Gefühl, dass mich von hinten umklammert und immer fester zudrückt. 
So lange drückt, bis ich nur noch still und flach atmen kann. 
Dann bin ich nicht mehr Hanna. 
Ich bin nur noch ein kleiner Haufen Elend, dem selbst das flache Atmen, welches es zum überleben braucht, zu anstrengend ist.

Aber was ich auch feststelle DAS HIER ist mein Werk.

Meine Gedanken und keiner diktiert oder korrigiert sie.
Und es tut verdammt gut sie einfach mal aus meinem Kopf zu schreiben! 

10. September 2014

Die Frage !?


Ich habe mit den Jahren gelernt in vielen Situationen eine Rolle zu spielen. 
Ich spiele sie oft so lange und gut, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß wer ich selbst eigentlich bin. 

Spiele ich gerade eine Rolle, jemand anderen, oder bin ich selbst es? 
Ich spreche Sätze aus einem Drehbuch mit dem Titel „ Wie falle ich nicht auf“ oder „Wie gefalle ich meinem Umfeld“

Tja verdammt und da ist sie mal wieder, die Frage nach dem

 „Wer bin ICH eigentlich?“ 

Ich hasse diese Frage und doch stellt man sie sich immer wieder. Warum? 
Kann ich nicht einfach so leben, ohne zu wissen wer ich bin?

 Ich bin Hanna -32 Jahre alt –depressions- Patientin -ledig-keine Kinder-arbeitsunfähig geschrieben-müde-

Das sind doch alles Fakten, die mich beschreiben. 
Mich, eine reale Person. Warum sollte ich also eine Rolle spielen, spiele ich doch einfach mich. Aber wahrscheinlich ist mir diese reale Person zu anstrengend und ich spiele die Rolle gar nicht für andere, sondern für mich selbst!?
Damit ich mich nicht ertragen muss. 
Dann lautet das Drehbuch vielleicht „ Wie gefalle ich mir“ oder „Wie kann ich mich am leichtesten ertragen“  
Und wenn ja, ist das so falsch? Macht sich nicht jeder Mensch mal etwas vor? 
Oh man, je mehr ich nachdenke, umso größer wird der Knäul in meinem Kopf wieder und ich bin wieder an der Stelle, an der ich mich frage „Denke ich das gerade? Oder sind das gar nicht meine Gedanken?“ 
Aber eigentlich ist diese Frage so unnötig, denn wer außer mir sollte sonst gerade diese Gedanken denken? 
Es sitzt ja niemand auf meiner Schulter und flüstert mir sein Gedankengut ins Ohr. 
Also muss Hanna es ja schon sein, die hier an ihrem Schreibtisch sitzt und die Tasten drückt um das nieder zu schreiben, was sie gerade denkt.

Puh….das ist manchmal ganz schön anstrengend!

Stellt ihr euch diese Frage auch manchmal?


9. September 2014



Ich bin seit dem 13.02. krank geschrieben...


Ich habe einmal eine der Abkürzungen auf einer der ersten Krankschreibungen gegoogelt.
 F41.9 G

Was bedeutet ICD-10 F41.9?

Die medizinischen Diagnosen werden in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen usw. üblicherweise mit einer Abkürzung entsprechend der so genannten InternationaIen Klassifikation der Krankheiten (engl. International Classification of Diseases) benannt. Die International Classification of Diseases liegt grade in ihrer 10. Revision vor, deswegen die Abkürzung ICD-10.

Das Kapitel F der ICD-10 umfasst die seelischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Zwänge usw.

Die Nummer 41 steht für die so genannten “Anderen Angststörungen”.

Die letzte Ziffer beschreibt die genaue Ausprägungsart. Die 9 steht dabei für “Nicht näher bezeichnet”.

Ich bin also seelisch erkrankt und habe Angst…das ist doch scheiße!

- Man, da muss ich gerade fast schmunzeln, wenn ich diesen Satz lese ;)

Was ist eigentlich Angst?
-Laut Wikipedia-
Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.

Aber es stimmt: Ich habe ANGST:
Ich habe Angst davor zu versagen.
Ich habe Angst davor, andere Menschen zu enttäuschen.
Ich habe Angst etwas nicht gut genug zu machen.
Ich habe Angst davor von anderen ausgelacht zu werden.
Ich habe Angst etwas nicht zu verstehen.
Ich habe Angst laut zu denken.
Ich habe Angst falsche Entscheidungen zu treffen.
Ich habe Angst Menschen zu verärgern.
Ich habe Angst nicht wahrgenommen zu werden.
Ich habe Angst aufzufallen.

Ich habe Angst davor immer Angst zu haben.

Geht das jetzt immer so weiter? Es geht mir schlecht. Es geht mir noch schlechter. Entweder kommt dann eine „depressive Phase“, oder ich schaffe es rechtzeitig mich wieder zu „fangen“.
Dann geht es mir besser. Ich kann mein Leben leben. Dinge organisieren, Geld verdienen und Geld ausgeben. 
Ich kann lachen und Freude empfinden. 
Ich kann lieben.
Und dann irgendwann, nach ein paar Wochen oder ein paar Monaten geht’s mir wieder etwas schlechter. 
Ich kann nicht mehr so viel lachen, es fällt mir wieder schwerer mich für die Arbeit zu motivieren. 
Ich habe zu viel Geld ausgegeben.
Ich kann nicht mehr lieben-weder mich noch meinen Partner.
Ich beginne nachzudenken. 
Der Knäul in meinem Kopf wird stetig größer, ich kann wieder nicht einschlafen-durchschlafen. Ich wache auf und denke, ich starte in den Tag und denke. 
Normaler Frust, oder Depression? Das ist so anstrengend! 
Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, geht das schon seit Jahren so. 
Auf und Ab Hoch und Tief Links und Rechts Groß und Klein Vor und Zurück….