Ich möchte danke sagen, danke für deine offenen und ehrlichen Worte!
Ich hatte heute mehrere Gespräche.
Ich habe mich geärgert,
habe geweint,
war traurig,
habe mich geschämt
und habe verstanden.
Dieses Jahr war wirklich nicht einfach und ich habe die Entscheidung getroffen diesen Blog und verbunden damit meine tiefsten Gefühle mit euch zu teilen.
Dieses Jahr war verbunden mit vielen negativen Gefühlen und Empfindungen
und diese habe ich euch schonungslos mitgeteilt.
Heute ist mir klar geworden, das ich in letzter Zeit sehr viele positive Dinge erlebt habe, aber mein Fokus noch immer auf die negativen Ereignisse gelenkt ist.
In meiner "Blogbeschreibung" habe ich geschrieben:
In diesem Blog möchte ich einfach und unverblümt schildern wie es mir mit meinem Begleiter geht. In schlechten, aber auch in guten Zeiten.
Daran habe ich mich nicht gehalten.
So wie es aussieht kann ich negative Gefühle leicht beschreiben, doch wenn es darum geht die schönen Dinge die mir passieren auf Papier zu bringen um sie mitzuteilen fällt es mir schwer die richtigen Worte zu finden.
Ich habe diesen Blog heute aus einer anderen Sichtweise betrachtet.
Ihr lest wie ich verzweifelt bin, das Haus nicht verlassen kann, ständig traurig bin, von meiner Angst geleitet werde...
Aber ich habe euch verschwiegen, wie es ist wieder Mut zu schöpfen,
zu kämpfen und dabei zu verlieren aber auch Kämpfe zu gewinnen.
Wie es ist durch die Stadt zu laufen und auf einmal festzustellen nicht mehr von der erdrückenden Angst begleitet zu werden.
Zu atmen und zu merken wie die Schlingen um die Brust sich Stück für Stück wieder lösen.
Dinge können auf einmal auch aus anderen Blickwinkeln betrachtet werden und verlieren dabei manchmal sogar ihre Bedrohlichkeit.
9. Dezember 2014
Winterluft und ein schlagendes Herz
Was für ein Tag.
Ich hatte heute doch tatsächlich meine erste offizielle genehmigte Therapiesitzung.
Juhu.... die Krankenkasse hat endlich ihr "ok" gegeben.
Ne ne ist schon richtig das ich im März zusammen mit der Klinik angefangen habe mich um einen Platz zu kümmern und das Jahr jetzt schon fast vorbei ist.
Egal, jetzt kann es los gehen.
Und ja, ich konnte sogar das Bett mal verlassen und die frische Winterluft schnuppern.
Sch.... ist das kalt geworden.
Bekommt man unter der dicken Decke mit Fieber und Körnerkissen gar nicht so mit :)
Aber so wie es scheint wird es tatsächlich weniger mit der Übelkeit -toi toi toi-
Unseren kleinen Zwerg durften wir heute auch mit voller Stolz bewundern.
Wahnsinn dieses schlagende Herz zu sehen und zu wissen das es aus uns beiden besteht.
Das macht mich so unendlich glücklich und lässt mich jeden Tag aufs neue mit Freude an dich denken.
Ich hatte heute doch tatsächlich meine erste offizielle genehmigte Therapiesitzung.
Juhu.... die Krankenkasse hat endlich ihr "ok" gegeben.
Ne ne ist schon richtig das ich im März zusammen mit der Klinik angefangen habe mich um einen Platz zu kümmern und das Jahr jetzt schon fast vorbei ist.
Egal, jetzt kann es los gehen.
Und ja, ich konnte sogar das Bett mal verlassen und die frische Winterluft schnuppern.
Sch.... ist das kalt geworden.
Bekommt man unter der dicken Decke mit Fieber und Körnerkissen gar nicht so mit :)
Aber so wie es scheint wird es tatsächlich weniger mit der Übelkeit -toi toi toi-
Unseren kleinen Zwerg durften wir heute auch mit voller Stolz bewundern.
Wahnsinn dieses schlagende Herz zu sehen und zu wissen das es aus uns beiden besteht.
Das macht mich so unendlich glücklich und lässt mich jeden Tag aufs neue mit Freude an dich denken.
8. Dezember 2014
Du bist wundervoll
Ich könnte noch viele weitere Wochen versuchen zu realisieren,
es würde sich wahrscheinlich nichts daran ändern, das es unglaublich ist.
Du hast es geschafft Gefühle in mir zu wecken, die mir bis jetzt fremd waren.
Es fühlt sich gut an.
Du fühlst dich gut an.
Warme, wohlige Gefühle. Es ist sehr ungewohnt und ich kann es oft nicht glauben und dann fällt es mir wieder ein,
du fällst mir ein und mein Herz hüpft und ich spüre eine warme Welle in meiner Brust.
Es sind Gefühle, mit denen ich in diesem Jahr nicht mehr gerechnet habe.
Aus diesem Grund kommt es mir vielleicht auch oft so surreal vor.
Ich empfinde Glück.
Es ist etwas wunder schönes entstanden.
Du bist entstanden und wächst nun in mir heran.
Das Leben (wie man es so schön theatralisch sagt) geht bei mir oft nicht den leichtesten Weg.
Zusammen mit neun Tagen im Krankenhaus liege ich nun schon fast drei Wochen nur im Bett, damit die Übelkeit einigermaßen erträglich ist.
Es ist wirklich sehr anstrengend und Kräfte raubend,
aber "Hey" ich habe schon andere Sachen geschafft und ich weiß ja wofür.
es würde sich wahrscheinlich nichts daran ändern, das es unglaublich ist.
Du hast es geschafft Gefühle in mir zu wecken, die mir bis jetzt fremd waren.
Es fühlt sich gut an.
Du fühlst dich gut an.
Warme, wohlige Gefühle. Es ist sehr ungewohnt und ich kann es oft nicht glauben und dann fällt es mir wieder ein,
du fällst mir ein und mein Herz hüpft und ich spüre eine warme Welle in meiner Brust.
Es sind Gefühle, mit denen ich in diesem Jahr nicht mehr gerechnet habe.
Aus diesem Grund kommt es mir vielleicht auch oft so surreal vor.
Ich empfinde Glück.
Es ist etwas wunder schönes entstanden.
Du bist entstanden und wächst nun in mir heran.
Das Leben (wie man es so schön theatralisch sagt) geht bei mir oft nicht den leichtesten Weg.
Zusammen mit neun Tagen im Krankenhaus liege ich nun schon fast drei Wochen nur im Bett, damit die Übelkeit einigermaßen erträglich ist.
Es ist wirklich sehr anstrengend und Kräfte raubend,
aber "Hey" ich habe schon andere Sachen geschafft und ich weiß ja wofür.
4. Dezember 2014
Realisieren und verstehen
Ich bin zurück.
22 Tage später.
Hatte ich nicht gesagt das Veränderungen für mich oft schwierig sind?
Sie mir Angst machen oder mindestens mit einem gewissen Respekt von mir betrachtet werden?
Neben dem Umzug, der an sich ja nun eigentlich schon Veränderung genug ist wie ich finde,
scheint das Jahr 2014 sich auf die Fahnen geschrieben zu haben mein Leben noch einmal komplett auf den Kopf zu stellen.
Ich muss erst noch ein wenig mehr realisieren, was hier gerade mit mir und meinem Leben passiert.
Ich habe zur Zeit kaum Kraft aber auch ein warmes fremdes Gefühl umgibt mich.
Ich brauche noch etwas mehr Zeit zum verschnaufen und zu verstehen, dann möchte ich es gerne mit euch teilen.
22 Tage später.
Hatte ich nicht gesagt das Veränderungen für mich oft schwierig sind?
Sie mir Angst machen oder mindestens mit einem gewissen Respekt von mir betrachtet werden?
Neben dem Umzug, der an sich ja nun eigentlich schon Veränderung genug ist wie ich finde,
scheint das Jahr 2014 sich auf die Fahnen geschrieben zu haben mein Leben noch einmal komplett auf den Kopf zu stellen.
Ich muss erst noch ein wenig mehr realisieren, was hier gerade mit mir und meinem Leben passiert.
Ich habe zur Zeit kaum Kraft aber auch ein warmes fremdes Gefühl umgibt mich.
Ich brauche noch etwas mehr Zeit zum verschnaufen und zu verstehen, dann möchte ich es gerne mit euch teilen.
12. November 2014
Hausaufgaben
Es gibt so vieles zu erledigen, beenden oder anzufangen, doch ich kann mich nicht motivieren.
Ich sitze jetzt seit vier Stunden an meinem Schreibtisch und lese Artikel, schaue mir Bilder an oder denke darüber nach was ich jetzt sinnvolles tun könnte.
In 17 Tagen ziehen wir um und es ist eigentlich noch nichts gepackt oder vorbereitet.
Ich freue mich wirklich sehr auf die neue Wohnung.
Unsere jetzige Wohnung ist wirklich groß, toll geschnitten und ich habe sogar mein eigenes Zimmer, aber richtig wohl habe ich mich hier fast nie gefühlt.
Nun gut, die meiste Zeit die ich hier verbracht habe ging es mir auch sehr schlecht und sie wurde oft durch meine Angstzustände zu meinem persönlichem Gefängnis.
Eine wirklich schöne Zeit verbinde ich mit diesen Wänden wirklich nicht.
Die neue Wohnung ist kleiner, hat weniger Räume, aber ich habe mich auf Anhieb wohl und willkommen gefühlt.
Sie ist hell und wird bestimmt sehr gemütlich.
Ich sehe es als einen kleinen möglichen Neustart.
Bildlich gesprochen werde ich mich fest mit beiden Füßen in die leere, alte Wohnung stellen und alles negative, schlechte und bedrückende von meinen Armen und Beinen schütteln.
Ich werde die Augen schließen, tief einatmen und all den Groll, die Gefühlsleere und Ohnmacht auspusten. Dort lassen, mich symbolisch davon trennen und mit meiner neu entstehenden Kraft die neue Bleibe beziehen.
Ich bin gespannt.
Das Thema Veränderungen ist oft schwer, aber in diesem Fall ist es durch und durch eine positive Veränderung die hilfreich sein kann neue Wege zu beschreiten.
Tja und nun sitze ich hier und weiß nicht wo ich anfangen soll, das überfordert mich dann doch alles etwas. Einfach wahllos Dinge einpacken? Wo fange ich an? Was brauchen wir noch und was kann schon weg?
Da würde ich mich am liebsten schon wieder ins Bett oder auf's Sofa legen und die Decke über den Kopf ziehen.
Die Luft wird dünner und ich habe Angst zu versagen und zu enttäuschen-andere, aber auch mich. Struktur ist nicht meine Stärke und das muss ich gerade einfach mal so annehmen.
Oh man, aber genau daran liegt es, das ich mich schlecht fühle.
Ich denke ich muss gleich wieder zu 100%ig funktionieren- jetzt wo es doch wieder besser geht. Doch nein, annehmen das es Dinge gibt die noch nicht gehen, oder nur an manchen Tagen funktionieren. Das ist es was ich akzeptieren muss.
Meine Therapeutin hat bei der letzten Sitzung zu mir gesagt: "Und wenn Sie den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegen, dann ist das gerade so. Hören Sie auf, sich schlecht zu fühlen und sich Fragen darüber zu stellen, ob das nun gut ist oder nicht, richtig oder falsch. Es ist so und Sie müssen sich das Erlauben lernen."
Oh man, schwierige Hausaufgabe :)
Ich sitze jetzt seit vier Stunden an meinem Schreibtisch und lese Artikel, schaue mir Bilder an oder denke darüber nach was ich jetzt sinnvolles tun könnte.
In 17 Tagen ziehen wir um und es ist eigentlich noch nichts gepackt oder vorbereitet.
Ich freue mich wirklich sehr auf die neue Wohnung.
Unsere jetzige Wohnung ist wirklich groß, toll geschnitten und ich habe sogar mein eigenes Zimmer, aber richtig wohl habe ich mich hier fast nie gefühlt.
Nun gut, die meiste Zeit die ich hier verbracht habe ging es mir auch sehr schlecht und sie wurde oft durch meine Angstzustände zu meinem persönlichem Gefängnis.
Eine wirklich schöne Zeit verbinde ich mit diesen Wänden wirklich nicht.
Die neue Wohnung ist kleiner, hat weniger Räume, aber ich habe mich auf Anhieb wohl und willkommen gefühlt.
Sie ist hell und wird bestimmt sehr gemütlich.
Ich sehe es als einen kleinen möglichen Neustart.
Bildlich gesprochen werde ich mich fest mit beiden Füßen in die leere, alte Wohnung stellen und alles negative, schlechte und bedrückende von meinen Armen und Beinen schütteln.
Ich werde die Augen schließen, tief einatmen und all den Groll, die Gefühlsleere und Ohnmacht auspusten. Dort lassen, mich symbolisch davon trennen und mit meiner neu entstehenden Kraft die neue Bleibe beziehen.
Ich bin gespannt.
Das Thema Veränderungen ist oft schwer, aber in diesem Fall ist es durch und durch eine positive Veränderung die hilfreich sein kann neue Wege zu beschreiten.
Tja und nun sitze ich hier und weiß nicht wo ich anfangen soll, das überfordert mich dann doch alles etwas. Einfach wahllos Dinge einpacken? Wo fange ich an? Was brauchen wir noch und was kann schon weg?
Da würde ich mich am liebsten schon wieder ins Bett oder auf's Sofa legen und die Decke über den Kopf ziehen.
Die Luft wird dünner und ich habe Angst zu versagen und zu enttäuschen-andere, aber auch mich. Struktur ist nicht meine Stärke und das muss ich gerade einfach mal so annehmen.
Oh man, aber genau daran liegt es, das ich mich schlecht fühle.
Ich denke ich muss gleich wieder zu 100%ig funktionieren- jetzt wo es doch wieder besser geht. Doch nein, annehmen das es Dinge gibt die noch nicht gehen, oder nur an manchen Tagen funktionieren. Das ist es was ich akzeptieren muss.
Meine Therapeutin hat bei der letzten Sitzung zu mir gesagt: "Und wenn Sie den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegen, dann ist das gerade so. Hören Sie auf, sich schlecht zu fühlen und sich Fragen darüber zu stellen, ob das nun gut ist oder nicht, richtig oder falsch. Es ist so und Sie müssen sich das Erlauben lernen."
Oh man, schwierige Hausaufgabe :)
11. November 2014
Veränderungen
Veränderungen, sie kommen im ganz großen Stil, unerwartet und
mit voller Wucht, oder ganz still und
leise.
Wenn ich auf dieses Jahr zurück
blicke, so war es für mich gespickt mit vielen großen und kleinen, schweren und
verblüffenden Veränderungen.
Anfang des Jahres war ich noch voller Hoffnung und
Elan auf ein neues, besseres Jahr.
2013 war für mich körperlich wahnsinnig
anstrengend und ich war sehr viel krank.
Ich hatte oft starke Schmerzen, dann
der Gewichtsverlust, die vielen Ärzte und ratlosen und vor allem verurteilende Blicke.
Zum Schluss die Reha, die eine weitere Unverträglichkeit zum Vorschein brachte,
was begleitet durch Erleichterung aber auch weiteren Einschränkungen verbunden
war.
Dann der Umzug und ein neuer Job.
Nun gut, 2014 sollte nun also definitiv besser
werden, anders und aufregender.
Puh, das wurde es dann auch.
Die erste Veränderung
begann im Januar und das ganz leise in meinem Kopf.
Ich fühlte mich langsam
wieder bereit und hatte mich dazu entschlossen einen nächsten Schritt zu gehen, vielleicht auch zu wagen
und wieder als Pädagogin zu arbeiten.
Ich begann zu planen, in meiner
Phantasie, aber auch im realen Leben.
Ich schaute mich gerade nach möglichen
Arbeitsplätzen um und teilte meine
Entscheidung meinen Freunden, der Familie und meinem damaligen Chef mit.
Klar war ich auch verunsichert, doch ich wollte und brauchte
eine Veränderung in meinem Leben.
Und dann BÄHM…da kam sie die nächste Veränderung und das mit
voller Wucht.
Der Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs.
Ich denke gerade viel über das vergangene Jahr nach und
versuche ein Resümee zu ziehen. Aber ich glaube dafür muss ich das Jahr erst
einmal verdauen.
Und das ist wirklich eine sehr schwere Kost, manchmal kaum zu
verdauen.
9. November 2014
Alleinesein
Heute spiel ich nur die Spiele
die ich selber mag
heute wird nur das passieren
was ich sag
Heute gibt's mal ausnahmsweise
die ich selber mag
heute wird nur das passieren
was ich sag
Heute gibt's mal ausnahmsweise
keinen Kompromiss
denn heute gibt's nur einen
und zwar mich!
denn heute gibt's nur einen
und zwar mich!
Refrain:
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich einfach mein
in vertrauter Einsamkeit
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich mir genug
und das tut auch mal ganz gut
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich einfach mein
in vertrauter Einsamkeit
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich mir genug
und das tut auch mal ganz gut
Alleinesein
Heute ist mir ganz egal
was du wohl davon hälst
denn heute mach ich Urlaub
mit mir selbst!
was du wohl davon hälst
denn heute mach ich Urlaub
mit mir selbst!
Refrain:
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich einfach mein
in vertrauter Einsamkeit
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich mir genug
und das tut auch mal ganz gut
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich einfach mein
in vertrauter Einsamkeit
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich mir genug
und das tut auch mal ganz gut
Peter Heppner
7. November 2014
31. Oktober 2014
Ich könnte Bäume ausreißen.
Habe so viele neue Ideen in meinem Kopf.
Könnte so viele tolle Dinge machen.
Kreativ will ich sein.
Aktiv möchte ich werden.
Menschen kennen lernen.
Gutes tun.
Begleitet werde ich von Unsicherheit,
Zweifel,
Angst,
und einem großen Anfall von Müdigkeit.
Und Trauer.
Doch ich versuche nicht zu schlafen.
Halte meine Augen auf.
Ich nutze wache Momente.
Schreie meine Ideen laut raus.
Auch du wirst sie hören und sehen können!
Schau nur genau hin
und lausche.
Ich gebe nicht auf.
Habe so viele neue Ideen in meinem Kopf.
Könnte so viele tolle Dinge machen.
Kreativ will ich sein.
Aktiv möchte ich werden.
Menschen kennen lernen.
Gutes tun.
Begleitet werde ich von Unsicherheit,
Zweifel,
Angst,
und einem großen Anfall von Müdigkeit.
Und Trauer.
Doch ich versuche nicht zu schlafen.
Halte meine Augen auf.
Ich nutze wache Momente.
Schreie meine Ideen laut raus.
Auch du wirst sie hören und sehen können!
Schau nur genau hin
und lausche.
Ich gebe nicht auf.
30. Oktober 2014
Soll ich herausgefordert werden? Hat das einen Sinn?
Vielleicht könnte ich sagen, wenn ich gläubig wäre, das "Er" schon weiß was er da tut.
Es geht um eine kleine Nebensache des Lebens... Essen.
Soll Essen nicht Spaß machen?
Möchte man sich etwas gönnen, oder für etwas belohnen, isst man ja oft etwas schönes.
Schokolade macht glücklich.
Der Mensch ist was er isst.
Bla bla bla,..
Ich stehe mit dem Essen auf Kriegsfuß.
Es fing schon recht früh an.
Mit dem Beginn meiner Pubertät habe ich eine Essstörung entwickelt.
Nachdem ich sie nicht mehr erfolgreich verstecken konnte,
hatte ich das große Glück eine wirklich tolle Mutter an meiner Seite zu haben.
Wir sind gemeinsam durch diese wirklich nicht einfache Zeit gegangen.
Meinen 18. Geburtstag habe ich dann in einer Klinik "gefeiert".
Danach hat eine ambulante Therapie mir geholfen diese tückische Krankheit zu verstehen und letztendlich auch zu besiegen.
(Das war die kurz-kurz Fassung)
Aber wirklich gut ging es mir mit dem Essen immer noch nicht.
Ich hatte ständig Bauchschmerzen und Krämpfe.
Nach dem Essen ging es mir oft sehr sehr schlecht.
Doch die Ärzte haben mich nie wirklich ernst genommen.
Nachdem in meiner Krankenakte "Essstörung" stand wurde ich eigentlich nicht mehr ernst genommen.
"Sie können nicht mehr essen ohne Schmerzen zu haben?
Ist ja sehr interessant Frau Lüth.
Ich soll den Grund dafür finden?
Machen sie mal lieber eine Therapie."
Nach über zwei Jahren Quälerei hat sich dann ein medizinisches Labor meiner angenommen.
Resultat mit 23: Glutenunverträglichkeit
Ich bin also doch nicht einfach nur verrückt :)
So froh und glücklich ich über dieses Ergebnis war, hat es mir auch Angst gemacht.
Es hat sehr sehr lange gedauert bis ich diese Unverträglichkeit verstanden habe und mit ihr gut leben konnte.
Aber nach einiger Zeit fing das ganze wieder von vorne an.
Schmerzen, Unwohlsein und keinen großen Spaß am Essen.
Resultat: Laktoseunverträglichkeit
Hey, kein Thema. Ich mach das schon.
Wenn man schon auf Gluten verzichten muss sind Milchprodukte eine Kleinigkeit.
Was ich leider relativ schnell feststellen musste:
Gluten freie Produkte sind noch lange nicht laktosefrei und umgekehrt.
ZONK
Mit den Jahren sind die Produkte zwar immer genießbarer geworden, aber für das Portemonnaie ist es noch lange kein Festmahl.
Man kann nicht alles haben.
Wie man kann nicht alles haben?
Hanna kann das!
Letztes Jahr habe ich es dann vor lauter Schmerzen und Krämpfen nicht mehr aushalten können.
Aber immerhin hat mich der neunte Arzt ernst genommen und hat es nicht auf die gute alte Psyche geschoben.
Mitte letzten Jahres habe ich eine Reha gemacht.
Resultat: Fruktoseunverträglichkeit
Ha ha ha ha....
Was soll ich dazu noch sagen?
Aller guten Dinge sind ja drei.
Und nun bin ich gerade an diesem Punkt angekommen, an dem ich mich frage was das soll.
Früher konnte ich nicht essen weil ich eine Essstörung hatte.
Nach langem Kampf habe ich es dann endlich geschafft das Essen wieder zu genießen
und dann so?
Finde ich echt scheiße muss ich mal sagen.
Noch habe ich es leider nicht geschafft mich mit dem Essen wieder anzufreunden,
aber es steht ganz oben auf meiner To Do Liste. :)
29. Oktober 2014
Bleib doch noch
Es tut weh dich so zu sehen.
Eigentlich ist es deine Schulter an die ich mich lehnen sollte.
Du bist so unheimlich zart und zerbrechlich.
Ich habe deine Rolle übernommen und streichle dir über deinen Kopf
und spreche dir Mut zu.
Mut um weiter zu kämpfen, nicht aufzugeben, am leben zu bleiben.
Mut, der dich so oft schon verlassen hat.
Doch ich gebe nicht auf und erzähle dir so lange von meinen Plänen mit uns, bis du selbst daran glaubst, das wir sie noch einmal erleben werden.
Lausche meinen Worten, meinem Lachen meiner Kraft, die ich für dich aufbringe.
Du bist schwach geworden und kannst kaum noch,
doch ich bitte dich im stillen zu bleiben.
Für mich vielleicht, nur noch einen Augenblick.
Ich möchte das du ein Teil meines Lebens bleibst und nicht nur in Erinnerungen.
Ich möchte noch Momente mit dir schaffen, an die ich mich dann später erinnern kann.
Ich wünsche mir Zeit für uns.
Ich liebe dich.
Deine Tochter
Eigentlich ist es deine Schulter an die ich mich lehnen sollte.
Du bist so unheimlich zart und zerbrechlich.
Ich habe deine Rolle übernommen und streichle dir über deinen Kopf
und spreche dir Mut zu.
Mut um weiter zu kämpfen, nicht aufzugeben, am leben zu bleiben.
Mut, der dich so oft schon verlassen hat.
Doch ich gebe nicht auf und erzähle dir so lange von meinen Plänen mit uns, bis du selbst daran glaubst, das wir sie noch einmal erleben werden.
Lausche meinen Worten, meinem Lachen meiner Kraft, die ich für dich aufbringe.
Du bist schwach geworden und kannst kaum noch,
doch ich bitte dich im stillen zu bleiben.
Für mich vielleicht, nur noch einen Augenblick.
Ich möchte das du ein Teil meines Lebens bleibst und nicht nur in Erinnerungen.
Ich möchte noch Momente mit dir schaffen, an die ich mich dann später erinnern kann.
Ich wünsche mir Zeit für uns.
Ich liebe dich.
Deine Tochter
21. Oktober 2014
Kraft
Es bleibt einem jeden immer noch so viel Kraft,
das auszuführen,
wovon er überzeugt ist.
Johann Wolfgang von Goethe
das auszuführen,
wovon er überzeugt ist.
Johann Wolfgang von Goethe
17. Oktober 2014
Muss ich sterben?
"Was machst du jetzt eigentlich?"
Diese Frage wurde mir vor ein paar Tagen gestellt und hat mich kurzzeitig ins stocken gebracht.
"Ich bin noch immer arbeitsunfähig geschrieben und beginne gerade eine ambulante Therapie."
Tage danach habe ich viel über meine Situation nachgedacht.
Ich bin immer wieder bei einer Frage gelandet:
"Warum dauert es dieses Mal so lange? Was ist denn dieses Mal anders, dass es sich so unendlich anfühlt und ich noch immer so erschöpft und schwach bin?"
Und dann hatte ich ein Telefonat mit einem lieben Menschen, der mir vieles noch einmal aus einem anderen Blickwinkel gezeigt hat.
"Hör doch auf dir diese Fragen zu stellen.
Es ist so und muss doch auch gar nicht anders sein. Nimm es so an.
Und hast du denn vergessen was dir Anfang des Jahres passiert ist?"
Nein,dass habe ich nicht....
Ich bin in eine neue Stadt gezogen, neue Umgebung, neue Menschen und ein neuer Beruf.
Dann entscheide ich mich dafür wieder als Heilpädagogin zu arbeiten, teile diese Entscheidung meinem Chef mit und möchte gerade beginnen Bewerbungen zu schreiben...
Dann...Knoten auf beiden Seiten im Hals und sie sind gewachsen.
Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs!
Ich werde operiert und habe zwei Wochen die Ungewissheit...Habe ich Krebs?
Nachdem Krebs ausgeschlossen wurde trotzdem kein Aufatmen.
Was ist es dann?
Besuch bei der Ärztin..."Ich habe gute Nachrichten Frau Lüth, Sie haben keinen Krebs, aber es könnte aufgrund der Symptome auch HIV sein. Wir nehmen jetzt Blut ab und dann können wir Ihnen nach unserem Urlaub die Ergebnisse mitteilen."
Ahhhhhh....Was???
Ok, also nach Hause und abwarten was das Blutergebnis ergibt.
Ja ne is klar, gerade habe ich noch Lymphdrüsenkrebs gegoogelt und musste meinem Kopf sagen das er jetzt bitte nicht vollkommen durchdreht und dann HIV Verdacht.
Aber wir gehen jetzt erst mal in den Urlaub?
Kein Problem, diese Woche kann ich dann doch hervorragend dafür nutzen um mir Gedanken darüber zu machen was ich mache wenn ich HIV haben sollte.
(Wenn ich das so schreibe und mir noch einmal vor Augen halte, ist das fast nicht greifbar für mich. Hat doch schon wieder etwas von Comedy.)
Nun gut, neue Woche, neues Glück oder wie sagt man?
Ich sitze bei meiner Ärztin und Sie sagt:
"Frau Lüth, Sie haben kein HIV. Das Ergebnis war negativ."
Puh....aufatmen.
Ich muss also nicht sterben?!
Ok, was ist oder war es dann? Was können wir jetzt machen? Gibt es noch andere Ideen? Weitere Untersuchungen? Blut abnehmen? Testen?
"Nein, eigentlich sind wir dann durch hier. Ich sehe keine Veranlassung weiter zu testen."
Ich habe dann erst einmal reichlich verwirrt die Praxis verlassen.
Ich bin die letzten Wochen davon ausgegangen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu sterben.
Entweder durch Krebs oder HIV.
Ich habe kurzzeitig darüber nachgedacht meine Beziehung zu beenden, meine Freunde zu verlassen und ohne sie zu sterben um niemandem zuzumuten mit mir zu leiden.
Und nun wollen Sie mir tatsächlich sagen, nachdem ich nun diese beiden Narben am Hals trage, die mich tagtäglich an diese Zeit erinnern, dass Sie keine Veranlassung darin sehen weiter zu forschen, was ich denn nun eigentlich habe?
(Ich habe mich bis heute nicht getraut meiner Ärztin das zu sagen)
Der Chirurg, der mich operiert hat hatte zwischen dem Verdacht auf Krebs und HIV den Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber geäußert.
"Lassen Sie sich darauf einmal testen Frau Lüth. Ich bin mir fast sicher."
Meine Ärztin fand diesen Verdacht fast lächerlich und sah darin keinen Grund, ich würde keine typischen Anzeichen aufweisen.
Gut, dann doch mal lieber den Verdacht auf HIV raus hauen und in den Urlaub gehen!
Und dann am Ende einfach nach Hause gehen lassen, ohne Ergebnis.
Soziale Kompetenz gleich null...6, setzen!
Tja, und dann ging nichts mehr.
Ich bin in die Depression abgerutscht.
Es war ein leichtes Spiel für Sie.
Tage und Wochen vergingen in denen ich nur noch da lag.
Bevor ich für einige Zeit zu meiner Mutter gegangen bin, weil ich am Ende war und nur noch Kraft zum atmen hatte habe ich mir mit letzter Entschlossenheit nach Wochen im Bett Blut abnehmen lassen und darauf bestanden mich auf dieses Drüsenfieber testen zu lassen.
Der Blick von meiner Ärztin sprach Bände.
Nach einigen Tagen kam der Anruf.
"Frau Lüth, ich kann es mir gar nicht erklären, Sie hatten ja nicht die typischen Anzeichen, aber Sie haben Pfeiffersches Drüsenfieber."
Diese Frage wurde mir vor ein paar Tagen gestellt und hat mich kurzzeitig ins stocken gebracht.
"Ich bin noch immer arbeitsunfähig geschrieben und beginne gerade eine ambulante Therapie."
Tage danach habe ich viel über meine Situation nachgedacht.
Ich bin immer wieder bei einer Frage gelandet:
"Warum dauert es dieses Mal so lange? Was ist denn dieses Mal anders, dass es sich so unendlich anfühlt und ich noch immer so erschöpft und schwach bin?"
Und dann hatte ich ein Telefonat mit einem lieben Menschen, der mir vieles noch einmal aus einem anderen Blickwinkel gezeigt hat.
"Hör doch auf dir diese Fragen zu stellen.
Es ist so und muss doch auch gar nicht anders sein. Nimm es so an.
Und hast du denn vergessen was dir Anfang des Jahres passiert ist?"
Nein,dass habe ich nicht....
Ich bin in eine neue Stadt gezogen, neue Umgebung, neue Menschen und ein neuer Beruf.
Dann entscheide ich mich dafür wieder als Heilpädagogin zu arbeiten, teile diese Entscheidung meinem Chef mit und möchte gerade beginnen Bewerbungen zu schreiben...
Dann...Knoten auf beiden Seiten im Hals und sie sind gewachsen.
Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs!
Ich werde operiert und habe zwei Wochen die Ungewissheit...Habe ich Krebs?
Nachdem Krebs ausgeschlossen wurde trotzdem kein Aufatmen.
Was ist es dann?
Besuch bei der Ärztin..."Ich habe gute Nachrichten Frau Lüth, Sie haben keinen Krebs, aber es könnte aufgrund der Symptome auch HIV sein. Wir nehmen jetzt Blut ab und dann können wir Ihnen nach unserem Urlaub die Ergebnisse mitteilen."
Ahhhhhh....Was???
Ok, also nach Hause und abwarten was das Blutergebnis ergibt.
Ja ne is klar, gerade habe ich noch Lymphdrüsenkrebs gegoogelt und musste meinem Kopf sagen das er jetzt bitte nicht vollkommen durchdreht und dann HIV Verdacht.
Aber wir gehen jetzt erst mal in den Urlaub?
Kein Problem, diese Woche kann ich dann doch hervorragend dafür nutzen um mir Gedanken darüber zu machen was ich mache wenn ich HIV haben sollte.
(Wenn ich das so schreibe und mir noch einmal vor Augen halte, ist das fast nicht greifbar für mich. Hat doch schon wieder etwas von Comedy.)
Nun gut, neue Woche, neues Glück oder wie sagt man?
Ich sitze bei meiner Ärztin und Sie sagt:
"Frau Lüth, Sie haben kein HIV. Das Ergebnis war negativ."
Puh....aufatmen.
Ich muss also nicht sterben?!
Ok, was ist oder war es dann? Was können wir jetzt machen? Gibt es noch andere Ideen? Weitere Untersuchungen? Blut abnehmen? Testen?
"Nein, eigentlich sind wir dann durch hier. Ich sehe keine Veranlassung weiter zu testen."
Ich habe dann erst einmal reichlich verwirrt die Praxis verlassen.
Ich bin die letzten Wochen davon ausgegangen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu sterben.
Entweder durch Krebs oder HIV.
Ich habe kurzzeitig darüber nachgedacht meine Beziehung zu beenden, meine Freunde zu verlassen und ohne sie zu sterben um niemandem zuzumuten mit mir zu leiden.
Und nun wollen Sie mir tatsächlich sagen, nachdem ich nun diese beiden Narben am Hals trage, die mich tagtäglich an diese Zeit erinnern, dass Sie keine Veranlassung darin sehen weiter zu forschen, was ich denn nun eigentlich habe?
(Ich habe mich bis heute nicht getraut meiner Ärztin das zu sagen)
Der Chirurg, der mich operiert hat hatte zwischen dem Verdacht auf Krebs und HIV den Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber geäußert.
"Lassen Sie sich darauf einmal testen Frau Lüth. Ich bin mir fast sicher."
Meine Ärztin fand diesen Verdacht fast lächerlich und sah darin keinen Grund, ich würde keine typischen Anzeichen aufweisen.
Gut, dann doch mal lieber den Verdacht auf HIV raus hauen und in den Urlaub gehen!
Und dann am Ende einfach nach Hause gehen lassen, ohne Ergebnis.
Soziale Kompetenz gleich null...6, setzen!
Tja, und dann ging nichts mehr.
Ich bin in die Depression abgerutscht.
Es war ein leichtes Spiel für Sie.
Tage und Wochen vergingen in denen ich nur noch da lag.
Bevor ich für einige Zeit zu meiner Mutter gegangen bin, weil ich am Ende war und nur noch Kraft zum atmen hatte habe ich mir mit letzter Entschlossenheit nach Wochen im Bett Blut abnehmen lassen und darauf bestanden mich auf dieses Drüsenfieber testen zu lassen.
Der Blick von meiner Ärztin sprach Bände.
Nach einigen Tagen kam der Anruf.
"Frau Lüth, ich kann es mir gar nicht erklären, Sie hatten ja nicht die typischen Anzeichen, aber Sie haben Pfeiffersches Drüsenfieber."
7. Oktober 2014
Mein eigenes Wort
"Nun triff doch endlich mal eine Entscheidung."
"Wie lange soll das jetzt so laufen?"
"Es muss doch mal was passieren."
"Willst du nicht langsam mal was an deiner Situation ändern?"
"Glaubst du nicht, dass eine Veränderung gut wäre?"
"Machst du auch genug, oder lässt du nur die Zeit verstreichen?"
"Könntest du dir nicht schon mehr zutrauen?"
"Das Jahr ist fast vorbei!"
"Bist du ein Weichei?"
"Was hast du davon?"
"Willst du nicht mal wieder glücklicher sein?"
"Warum dauert es dieses Mal so lange?"
"Hast du denn noch gar nichts gelernt?"
"Wie lange hältst du das noch aus?"
"Du musst eine Entscheidung treffen!"
"Halt den Mund!
Hör endlich auf damit!
Ich kann es nicht mehr hören."
Ich verstehe ja MEIN EIGENES WORT nicht mehr!
Und das ist es was zählt!
4. Oktober 2014
Motivationskarten und Humor
Heute Morgen musste ich an eine Ergotherapie Stunde in der
Klinik denken.
Die gute Frau Bartels.
Hat immer tief gebohrt und oft nicht
locker gelassen bis sie eine „richtige“ Antwort bekommen hat.
Es hat oft einen
Kloß im Hals gegeben und auch Tränen waren in ihren Stunden nicht selten, aber
ich war wirklich gern bei ihr.
In einer ihrer Stunden konnten wir uns sogenannte
Motivationskarten für Zu Hause machen. Es war ziemlich zum Schluss der Therapie
und ich kann mich erinnern, dass wir alle viel Spaß an dieser Aufgabe hatten
und gerne etwas mehr Zeit gehabt hätten.
Als ich heute Morgen aufgewacht bin hat sich natürlich als
erstes wieder mein Kopf zu Wort gemeldet:
Mit wild um sich schlagenden Armen und lautem:
„Hallo! Guten Morgen! Ich bin
auch wieder da. Du ich ab die so viel zu erzählen….“
Mit Megaphon natürlich!
Denn es gibt natürlich VOR dem ersten Kaffee nichts
wichtigeres als erst mal dem sich vor aufregung überschlagendem Kopf zuzuhören:
„Also weißt du noch? Dein Text über deinen Beruf als
Heilpädagogin? Wie war das noch? Was haben die anderen gedacht? Deine Mutter?
Oh, die musst du heute anrufen? Wann habt ihr das letzte Mal gesprochen? Deine
Oma hast du angerufen. Am 1.12. zieht ihr um, die Wohnung ist echt schön. Die
Miete, mist nächsten Monat Miete zusammen bekommen. Gestern am Hafen, war das
der Kreislauf oder die vielen Menschen. Man mir ging es schlecht. Wann es wohl
wieder besser wird? Nächstes Jahr eine Umschulung machen? Musst dir mal
Gedanken machen. Was hattest du eigentlich für Ziele? Die Zeit in der Klinik,
Träume von Berlin daran kann ich mich erinnern die hatte er, und ich? Was hatte
ich für Träume, Vorhaben? Ich hatte das Brandenburger Tor für seine
Motivationskarte gefunden….Die Motivationskarten….Wo sind die eigentlich?
Welche hatte ich?“
Jaaaaaa….ist ja gut, darf ich jetzt bitte erst mal aufstehen
und Kaffee machen? DANKE!
Also habe ich diese Karten gesucht und in meiner
Erinnerungskiste gefunden.
Neben vielen anderen Dingen, die mich erst mal
abschweifen ließen.
Und da liegen sie jetzt neben mir auf dem Schreibtisch.
Also von den sechs Dingen habe ich eineinhalb gemacht, oder soll ich sagen geschafft?
Heute ist definitiv einer der Tage, an denen ich es alles eher zum lachen als zum weinen finde.
Es hat ja manchmal schon etwas comedy ähnliches.
So habe ich auf die Frage wie mein Tag gestern war geantwortet:
"Wir wollten am Wasser spazieren gehen. Leider war ein Hafenfest mit vielen Menschen. Hatte eine kurze Panikattacke und dann sind wir wieder los."
Also Menschen die das kennen, verstehen warum ich, wenn ich diesen Satz lese immer wieder anfangen muss zu lachen.
Humor, heute meister ich den Tag mit Humor :D
3. Oktober 2014
Kleines wird/wirkt ganz groß
Es ist manchmal so verdammt schwer Dinge "richtig" zu deuten, einzuschätzen, wahrzunehmen, hinzunehmen oder einfach nur dabei zu belassen.
Kleinste Dinge wirken manchmal riesig und unüberwindbar auf mich.
Das kleinste Wort haut mich mit der Kraft eines ganzen Vortrages weg.
Ein kurzer Blick kann mich den ganzen Tag verfolgen und beschäftigen.
Ein flüchtiger Gedanke hält mich stundenlang vom schlafen ab
und animiert mein Hirn zum permanentem Grübeln.
Anstrengend!
Kleinste Dinge wirken manchmal riesig und unüberwindbar auf mich.
Das kleinste Wort haut mich mit der Kraft eines ganzen Vortrages weg.
Ein kurzer Blick kann mich den ganzen Tag verfolgen und beschäftigen.
Ein flüchtiger Gedanke hält mich stundenlang vom schlafen ab
und animiert mein Hirn zum permanentem Grübeln.
Anstrengend!
2. Oktober 2014
Egoistisch oder gesund?
Soweit ich
zurück denken kann war mein Berufswunsch eigentlich immer der gleiche.
„Ich
mache mal was mit Menschen“
In der neunten Klasse der Realschule habe ich das
zweiwöchige Berufspraktikum in den Husumer Werkstätten gemacht.
***
Ich musste
gerade feststellen, dass ich nach zwei Jahren Berufspause raus bin.
Die Husumer
Werkstätten ist eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen.
Um mich
politisch auch korrekt auszudrücken habe ich mir die Seite von den Werkstätten
gerade kurz angeschaut.
„Wir bieten Menschen mit wesentlicher
Behinderung einen Arbeitsplatz, der ihren Wünschen und Möglichkeiten
entspricht, damit sie mit Freude zur Arbeit kommen.“
Ok, ich bin wohl
raus aus der Nummer. Wesentliche Behinderung?
Diese neue
Umschreibung/Beschreibung ist an mir vorbei gegangen.
***
Nach diesem
Praktikum war mir auf jeden Fall klar:
„Ich möchte gerne mit Menschen mit Behinderungen
arbeiten“
Ich muss
damals übrigens sehr vernünftig gewesen sein, denn ich weiß, dass ich das zweite
Praktikum (die neunte Klasse wurde wiederholt) in der Husumer
Krankenhausverwaltung gemacht habe um mir etwas ganz anderes ansehen zu können.
Ich fand es soooo langweilig. Ein Büro mit Akten, das war definitiv nicht
meins.
Also stand für mich fest, Menschen, mit denen muss ich zusammen sein und
arbeiten.
Also: Ausbildung
zur ehrenamtlichen Jugendgruppenleiterin, Realschulabschluss, zwei Jahre
sozialpädagogische Assistentin, drei Jahre Erzieherin.
Nebenbei natürlich immer
Mädchen, Kinder-und Jugendarbeit gemacht.
Nach zwei Jahren als angestellte
Erzieherin brauchte ich einen Cut.
Job
gekündigt, Wohnung gekündigt, Auto verkauft und meine Möbel bei Oma
untergestellt. „Ich bin dann mal weg“
Nach knapp 1
½ Jahren in Spanien bin ich zurück gekommen.
So wie es geplant war, denn ich
wollte unbedingt endlich die Zusatzausbildung zur Heilpädagogin machen um mit
Menschen mit Behinderungen arbeiten zu können.
Zwei Jahre habe ich dann als
Heilpädagogin gearbeitet.
Nun fragt
man sich doch…Sie hat doch das erreicht, was sie immer wollte.
In diesem Jahr,
2014 frage ich mich das erste Mal, ob das wirklich das ist was ich weiter
machen möchte, bzw. kann.
Ich da sein für andere Menschen? Helfen? Ich brauche
doch gerade selber Hilfe.
Großer Aufschrei…
“Acht Jahre
hast du darauf hin gearbeitet das zu sein was du immer wolltest.
Hast Schulden
gemacht für deine Ausbildungen.
Und nun möchtest du nicht mehr als
Heilpädagogin arbeiten?“
Ihr könnt
mir glauben, all diese Fragen habe ich mir schon so oft gestellt,
doch noch nie
so ehrlich wie jetzt.
Ich möchte, dass es mir besser geht und ich frage mich ob
eine berufliche Umorientierung vielleicht eine Chance wäre.
Ich habe das Gefühl
für die Arbeit mit Menschen die Unterstützung benötigen momentan nicht genügend
Kraft zu haben.
Und ist es dann nicht besser so ehrlich zu sein es zuzugeben?
Es war halt
immer so. Punkt. Hanna engagiert sich für andere.
Ich glaube
dieses Mal muss ich mich für mich engagieren.
Ist das egoistisch? Oder gesund?
30. September 2014
Let's talk about
Ich versuche mich gerade daran zu erinnern wann ich meine letzte ambulante Therapiestunde hatte.
Ich glaube so ungefähr vor drei Jahren.
Nach unserem Umzug in eine neue Stadt vor etwas mehr als einem Jahr habe ich bereits gemerkt, das sich meine Gefühlswelt auf den Kopf stellt und habe nach langem Suchen und Bitten einen Therapeuten gefunden.
Doch diese vier Sitzungen zähle ich definitiv nicht zu meiner ambulanten Therapie Zeit dazu.
Ich war ja froh etwas Erfahrung mit Therapeuten zu haben und konnte so relativ schnell feststellen, dass dieser Mann selbst in einer großen Lebenskrise steckt.
In den 50 Minuten, die mir zur Verfügung standen habe ich von seiner Scheidung, seinen Kindern und seinen Geldnöten erfahren.
Am Ende jeder dieser Sitzungen hat er mich dann gefragt ob wir noch eine zusammen rauchen gehen.
Puhhh...Er tat mir richtig leid und mein Helfersyndrom sprang vor Freude im Dreieck.
"Darf ich Hanna, darf ich?"
Ich habe es dann doch nach vier Sitzungen dabei belassen und meine in mir aufsteigenden Gedanken lieber wieder mit mir selbst ausgemacht.
Was ja, wie man sieht mächtig in die Hose gegangen ist :-)
Nun gut, knapp 15 Wochen nach meiner stationären Behandlung war meine Krankenkasse ja so gütig und hat mir letzte Woche die fünf probatorischen Sitzungen genehmigt.
Es ist das erste Mal, dass ich eine Therapeutin über das Kostenerstattungverfahren gefunden habe.
Von dieser Möglichkeit habe ich trotz jahrelanger Erfahrung erst in der Klinik erfahren.
Naja, ist ja auch verständlich, das die Krankenkassen nicht Werbung für diese Möglichkeit der Hilfe machen.
Lieber abwarten, Füße still halten, vertrösten und später die natürlich viel günstigere Variante des stationären Aufenthalts zahlen, weil man gar nicht mehr kann.
Tz tz tz...manchmal verwirrt mich das System.
So und heute 15 Wochen nach meiner stationären Therapie darf ich zu meinem ersten Termin.
Super Nachsorge würde ich sagen.
Nun gut, ich bin super aufgeregt und freue mich darauf endlich los zu legen.
Welche Erwartungen ich habe?
Ich möchte einen Gesprächspartner, der mich ernst nimmt, bei dem ich mich wohl fühle, der mir hilft auf Lösungen zu kommen, mir Dinge und Verhaltensweisen erklären kann, mir zuhört und bei dem ich lachen und weinen kann.
Klingt doch romantisch, oder?
SIE hält sich heute recht ruhig im Hintergrund...
Ob ich sagen kann "Dir geht's ab heute an den Kragen?"
Ich glaube nicht, ich möchte Sie ja nur verstehen und über Sie reden.
Let's talk about....
Ich glaube so ungefähr vor drei Jahren.
Nach unserem Umzug in eine neue Stadt vor etwas mehr als einem Jahr habe ich bereits gemerkt, das sich meine Gefühlswelt auf den Kopf stellt und habe nach langem Suchen und Bitten einen Therapeuten gefunden.
Doch diese vier Sitzungen zähle ich definitiv nicht zu meiner ambulanten Therapie Zeit dazu.
Ich war ja froh etwas Erfahrung mit Therapeuten zu haben und konnte so relativ schnell feststellen, dass dieser Mann selbst in einer großen Lebenskrise steckt.
In den 50 Minuten, die mir zur Verfügung standen habe ich von seiner Scheidung, seinen Kindern und seinen Geldnöten erfahren.
Am Ende jeder dieser Sitzungen hat er mich dann gefragt ob wir noch eine zusammen rauchen gehen.
Puhhh...Er tat mir richtig leid und mein Helfersyndrom sprang vor Freude im Dreieck.
"Darf ich Hanna, darf ich?"
Ich habe es dann doch nach vier Sitzungen dabei belassen und meine in mir aufsteigenden Gedanken lieber wieder mit mir selbst ausgemacht.
Was ja, wie man sieht mächtig in die Hose gegangen ist :-)
Nun gut, knapp 15 Wochen nach meiner stationären Behandlung war meine Krankenkasse ja so gütig und hat mir letzte Woche die fünf probatorischen Sitzungen genehmigt.
Es ist das erste Mal, dass ich eine Therapeutin über das Kostenerstattungverfahren gefunden habe.
Von dieser Möglichkeit habe ich trotz jahrelanger Erfahrung erst in der Klinik erfahren.
Naja, ist ja auch verständlich, das die Krankenkassen nicht Werbung für diese Möglichkeit der Hilfe machen.
Lieber abwarten, Füße still halten, vertrösten und später die natürlich viel günstigere Variante des stationären Aufenthalts zahlen, weil man gar nicht mehr kann.
Tz tz tz...manchmal verwirrt mich das System.
So und heute 15 Wochen nach meiner stationären Therapie darf ich zu meinem ersten Termin.
Super Nachsorge würde ich sagen.
Nun gut, ich bin super aufgeregt und freue mich darauf endlich los zu legen.
Welche Erwartungen ich habe?
Ich möchte einen Gesprächspartner, der mich ernst nimmt, bei dem ich mich wohl fühle, der mir hilft auf Lösungen zu kommen, mir Dinge und Verhaltensweisen erklären kann, mir zuhört und bei dem ich lachen und weinen kann.
Klingt doch romantisch, oder?
SIE hält sich heute recht ruhig im Hintergrund...
Ob ich sagen kann "Dir geht's ab heute an den Kragen?"
Ich glaube nicht, ich möchte Sie ja nur verstehen und über Sie reden.
Let's talk about....
28. September 2014
26. September 2014
Ich werde heute etwas kochen
Schon beim
Aufstehen hatte ich dieses bekannte Gefühl.
Doch ich
hatte mir ja vorgenommen es nicht mehr so wichtig zu nehmen und oft klappt es
ja auch und es bleibt unterschwellig da, bricht aber nicht über mich ein.
Heute hat es
nicht ganz geklappt.
Ich musste
und wollte das Haus verlassen um einen Brief weg zu bringen und etwas einzukaufen, denn ich möchte meinem Schatz heute Abend gern etwas leckeres kochen.
Das fertig machen
habe ich extra kurz gehalten und nur das Nötigste gemacht um für die Außenwelt
annehmbar zu sein. Für duschen und langes zurecht machen fehlte mir die nötige
Kraft und die brauchte ich sicher für mein Vorhaben.
Also schnell
die verschmierte Schminke um die Augen abmachen, die Wollmütze aufgezogen (Gott
sei Dank ist es nicht mehr so heiß, das man eventuell merkwürdig angeschaut
wird, weil man bei dem Wetter eine Mütze trägt- Haare waschen wäre einfach zu anstrengend!)
den schlabber Pulli unter der Jacke versteckt und los geht’s.
Die Autofahrt
ging noch ganz gut. Die längeren Ampelpausen sind hervorragend dafür geeignet
kurz die Augen zu schließen und tief ein-und aus zu atmen.
Auf dem
Parkplatz angekommen habe ich es schon kommen gefühlt.
Das
klopfende Herz, leichter Schwindel, schwitzige Hände und schneller Atem.
Scheiß
egal, ich zieh das jetzt durch, der Brief muss zur Post und ich will verdammt
noch mal etwas für dich kochen!
Doch schon
die ersten Schritte fallen mir schwer… Ich ignoriere es, naja ich versuche es
zumindest, denn das passt mir gar nicht.
Den Brief
gebe ich ab, dann geht’s durch die Schranke in die Gemüseabteilung.
Paniermehl,
ich brauche Paniermehl.
Es ist relativ viel los.
Die Menschen nehme ich nur
noch schemenhaft wahr. Ein Mitarbeiter studiert mit einem Kugelschreiber im
Mund die Angebote.
Eine Frau mit Kind im Einkaufswagen läuft an mir vorbei.
Ich komme
ins Stocken, kann mich nicht mehr richtig auf die einzelnen Schritte
konzentrieren.
Scheiße, es geht los und ich kann es dieses Mal leider nicht
aufhalten.
Wo kann ich hin, wo ist weniger los?
In die Getränkeabteilung?
Ein
kurzer Blick in diese Richtung zeigt mir viele durstige Menschen. Keine Option.
Meine Augen
füllen sich und ich greife zu meinem Handy.
„Hallo Maus ich bin es…Du musst mal
kurz mit mir reden…“
Dann laufen sie, die Tränen während ich auf die Maggi Tüte
im Regal starre.
Ich stehe
bei Edeka im Gang bei den Maggi Tüten und heul…na klasse!
Zehn Minuten stehe ich so vor dem Regal, heul
und höre dir zu.
Mein Atem beruhigt sich langsam wieder und auch ich bin in der
Lage zu sprechen.
Ob ich beobachtet werde kann ich gerade gar nicht wahrnehmen.
Ich stehe einfach nur da, versuche meine Füße auf dem Boden zu spüren und
lausche deiner Stimme, die mich langsam aber sicher wieder zurück holt.
Ich beginne
unter laufenden Tränen mit dir gemeinsam am Telefon die Dinge zu besorgen, die
ich zum kochen brauche, denn ich sehe es nicht ein den Laden unverrichteter
Dinge zu verlassen.
Du gibst mir
die nötige Unterstützung dafür.
Paniermehl, Sauce zum anrühren aus dem
Maggiregal .
Ich finde
sie relativ schnell, habe ja auch lange genug darauf gestarrt.
(Humor zu
haben ist eine gute Medizin!)
Und dann
brauche ich noch Fleisch. Mist, ich mag nicht das abgepackte kaufen, sondern
möchte es von Tresen. Oh mein Gott ich sehe bestimmt fürchterlich und total
gestört aus…
Egal, wir
machen das jetzt. Punkt!
Ich werde in
der Tat etwas unsicher angeschaut, wie ich da so stehe mit meinem Handy am Ohr,
Fleisch bestellend und mit laufenden Tränen.
Aber Hey,
ich habe bekommen was ich wollte.
So nun ab
zur Kasse. Mist mein Geld reicht natürlich nicht. Das Fleisch ist teurer als
gedacht. Moment, wenn ich überlege, dann kann ich das Paniermehl mit Karte
bezahlen, genau so viel müsste noch auf meinem Konto sein und dann kann ich das
Fleisch bar bezahlen, das müsste funktionieren.
Mittlerweile
ist es auch egal wie ich auf meine Mitmenschen wirke, der Zug seriös zu wirken
ist für heute abgefahren.
Ich frage
eine an mir vorbeilaufende Mitarbeiterin ob es möglich wäre vier Euro mit der
Karte zu zahlen. Sie beantwortet diese Frage zu meinem Erstaunen völlig normal
mit einem „Ja, natürlich, kein Problem“, lächelt und geht weiter.
Kurz vor der
Kasse verabschiede ich mich von meiner Retterin am Telefon, bezahle meinen
Einkauf mit Karte und Bargeld und gehe zum Auto.
Eingestiegen,
völlig erschöpft aber stolz auf mich es trotzdem geschafft zu haben gebe ich
ein lautes „Puhhh…“ von mir.
Das war mein
Freitagvormittag.
Mein Körper
schreit danach sich jetzt etwas hin zu legen, aber danach liebe Leute werde ich
etwas kochen, denn ich habe es geschafft heute einkaufen zu gehen!
24. September 2014
Wollen wir tauschen?
Kann seit
einigen Tagen schon wieder so schlecht einschlafen.
Liege wach
und starre in die Dunkelheit.
Schließe ich die Augen, so schreien meine
Gedanken mich an.
Hannaaaaa….Warum
schläfst du noch nicht? Kannst wohl nicht schlafen was? Muss es nicht langsam
mal besser werden? Wie lange soll das noch so gehen? Ist das jetzt nur eine kurze Phase, oder muss ich mir
jetzt wieder die Nächte mit dir um die Ohren schlagen? Ja ich weiß, dein Körper
ist erschöpft und müde, aber mich beschäftigt doch noch so viel.
Können wir das
nicht erst einmal klären?
Ja gut,
diese Nacht hast du gewonnen. Ich habe mich nach einigen Versuchen dazu
entschlossen wieder auszustehen.
Ich
habe einen Satz im Kopf, der mich seit einigen Tagen beschäftigt und den ich
nicht verdrängen kann.
„Ich fühle mich wie eine Versagerin.“
Großer
Aufschrei….
Nein ich
weiß, das ich keine Versagerin bin.
Habe ich ja auch nicht geschrieben. Ich
fühle mich wie eine.
Das macht einen großen Unterschied.
Und da ist der
allbekannte Satz…
Das was ich denke/weiß und das was ich fühle/empfinde bekomme
ich nicht in Einklang.
Natürlich
habe ich in meinem Leben schon viel erreicht, das streite ich auch gar nicht ab,
aber was ist mit dem Jetzt?
Sagt man
nicht immer lebe im Hier und Jetzt?!
Dieser Satz
wurde uns selbst in der Klinik immer wieder eingetrichtert!
Lebe achtsam
im Hier und Jetzt!
("Achtsam
sein" ist im Übrigen mein persönliches Unwort des Jahres!)
Ja scheiße,
im Hier und Jetzt geht’s mir gerade echt mies und dann darf ich das nicht
sagen?
Im Hier und
Jetzt habe ich keinen Job, kein Geld, wenig Selbstbewusstsein, unregelmäßigen
Schlaf, Versetze Kaffeedates weil ich es nicht aus dem Bett schaffe, habe
Hunger weil ich keine Lust habe zu kochen, habe Kopfschmerzen weil ich den
ganzen Tag vor dem Fernseher sitze und nicht raus gehe, fühle mich schlecht
weil ich selbst für dich gerade nicht anders sein kann. Ich finde das gerade
echt scheiße!
Und dann
muss ich hören, dass es Menschen gibt die sagen
„ So viel Freizeit wie du hätte ich
auch gern“
Entschuldigung,
darf ich kurz mal ausrasten?
Wir können
gerne tauschen.
Ich habe wieder einen Job, verdiene mein eigenes Geld (und muss
meinen Partner nicht um zwei Euro bitten, damit ich mir einen Kaffee in der
Stadt leisten kann. --- Ist ja auch gar nicht erniedrigend! )
und habe dafür
weniger Freizeit.
Schlechte Tage und auch mal eine Beziehungskrise?
Kein
Problem. Das gehört ja dazu.
Du dafür
wachst dann ab jetzt jeden morgen (wenn du es denn erst mal geschafft hast
einzuschlafen) mit einem echt miesem Gefühl auf.
Du schaust in den Spiegel (
wenn du es denn überhaupt schaffst an diesem Tag das Bett zu verlassen) und
siehst ein fahles Gesicht mit leeren, traurigen Augen und fettigen Haaren.
Du
hast eigentlich Hunger, aber Frühstück machen ist echt zu anstrengend.
Oh, da
fällt dir ein du bist ja heute eigentlich mit einer Freundin zum Kaffee
verabredet. Scheiße, das ist ja schon in einer Stunde und du müsstest definitiv
vorher duschen, denn du stinkst wirklich fürchterlich.
Und dann….oh mist, jetzt
hast du eine halbe Stunde ins Leere gestarrt in der Hoffnung das du gleich geduscht
bist.
Hat nicht geklappt.
Das mit dem date wird jetzt nichts mehr, aber was jetzt?
Anrufen? Nein, das ist dir viel zu unangenehm.
Eine Nachricht schicken ist zwar
unpersönlicher, aber das könntest du machen.
„Hey, sorry mir ist echt was voll
wichtiges dazwischen gekommen, wir müssen unser Treffen verschieben.“
Du fühlst
dich soooo schlecht dabei, aber sollst du die Wahrheit schreiben?
„Tut mir
leid, ich habe es nicht geschafft mich zu waschen.“
Tja und dann merkst du wie unfähig du bist.
Aber was
beschwere ich mich denn? Ich habe doch Freizeit im Gegensatz zu dir.
Tut mir
leid, habe ich vergessen.
So, mal kurz wütend gewesen.
Vielleicht kann ich jetzt schlafen :)
Gute Nacht
Abonnieren
Posts (Atom)